Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) und der Verband der Ölsaaten- und Eiweißpflanzenproduzenten (FOP) fordern die Aufrechterhaltung der Ziele für die Biokraftstoffe der ersten Generation in der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der Europäischen Union für die Jahre 2020 bis 2030, um Landwirten und Biokraftstoffproduzenten eine Perspektive zu geben. Damit reagierten die beiden Interessenvertretungen nach einer gemeinsamen Beratung in Berlin am vergangenen Freitag (27.1.) auf die anderslautenden Vorschläge der EU-Kommission von Anfang Dezember 2016.
Die Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien dürfe die bereits heute eingesetzten erneuerbaren Biokraftstoffe aus Raps nicht gefährden, die auch Proteinfuttermittel lieferten, hoben die Vereinigungen hervor. Stattdessen müssten deren Vorteile berücksichtigt und fortgeschrittene Biokraftstoffe lediglich ergänzend gefördert werden.
Im Einzelnen wurde besonders scharf kritisiert, dass laut dem Kommissionsvorschlag der Anteil der Biokraftstoffe der ersten Generation von 7 % im Jahr 2020 auf 3,8 % im Jahr 2030 sinken soll. Darüber hinaus sei die Einführung obligatorischer Ziele für fortschrittliche Biokraftstoffe vorgesehen, ohne die bisherigen Ziele im Verkehrsbereich weiterzuentwickeln. Dadurch würden die Absatzmöglichkeiten der Ölsaatenerzeuger unmittelbar bedroht, gaben FOP und UFOP zu bedenken. Ohne Zielvorgaben im Verkehrssektor könnten diese Pläne zum Ende des Sektors der ersten Generation der Biokraftstoffe führen. Die Folge wären rückläufige Erzeugerpreise und die Einschränkung der Rapsanbaufläche in der EU.
Indes würden fortschrittliche Biokraftstoffe erst in einigen Jahren in einem signifikanten Umfang zur Verfügung stehen; ihre Rentabilität sei bisher nicht erwiesen. Deshalb forderten die Interessenvertretungen die EU-Kommission auf, die betreffenden Ziele erst 2025 mit Blick auf die Entwicklung der fortschrittlichen Biokraftstoffe zu prüfen. AgE