Energiepolitisches Bremsmanöver in Österreich: Zwei Wochen vor dem Stichtag 1. Oktober hat Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich am Montag vergangener Woche angekündigt, die geplante Einführung des Biotreibstoffs E10 vorläufig auszusetzen. Vorangegangen waren Gespräche mit EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard und Energiekommissar Günter Oettinger. Nach Plänen der beiden Kommissare soll der Anteil von Biosprit aus Nahrungspflanzen am Gesamtenergieverbrauch des Transportbereichs 2020 einen Anteil von 5 % nicht übersteigen.
Komplett aufgegeben hat Berlakovich die Hoffnung auf eine Einführung des Biosprits mit einem zehnprozentigen Ethanolanteil allerdings nicht. Er geht davon aus, dass die verstärkte Nutzung pflanzlicher Rohstoffe als Ersatz fossiler Energieträger auf EU-Ebene weiter ein Thema bleiben wird. Der Minister kündigte an, zunächst abzuwarten, bis die Situation auf europäischer Ebene geklärt sei.
Österreich werde sich aktiv in die Debatte einbringen und das Thema weiter verfolgen. Während sich die Opposition und Umweltschützer mit dem E10-Stopp in ihren Zweifeln bestätigt sehen, reagierten Vertreter des landwirtschaftlichen Berufsstandes enttäuscht.