Es kommt selten vor, dass wir an dieser Stelle die Politik loben. Aber die jüngsten Vorschläge der CSU zur EEG-Reform klingen durchdacht und weniger populistisch als die Strompreisbremse des Bundesumweltministers Peter Altmaier. Mehr Geld für Biogasanlagen, die ihren Strom bedarfsgerecht einspeisen, und weniger für Offshore-Windkraftstrom: So lassen sich die Vorschläge der Bayern zusammenfassen.
Biogas als Ausgleichsenergie für die schwankende Stromproduktion aus Solar- und Windkraftanlagen zu unterstützen, ist längst überfällig. Denn noch immer hat die Bundesregierung kein bezahlbares Speicher-Konzept vorgelegt. Dabei drängt die Zeit. Je mehr unberechenbarer Solar- und Windstrom in den Netzen fließt, desto größer die Gefahr eines Blackouts.
Wie „eng“ es inzwischen geworden ist, lässt sich in einem Kurzbericht der Bundesnetzagentur nachlesen. Demnach gab es in der zweiten Märzhälfte dieses Jahres fast 40 massive Probleme. Und das nur, weil vor allem die Solar-Stromproduktion sprunghaft anstieg und andere Kraftwerke nicht rechtzeitig ihre Produktion drosseln konnten.
Die Umrüstung der Biogasanlagen kostet natürlich. Im Gegenzug könnte man aber den Ausbau der Windkraft auf dem Meer drosseln oder stoppen. Denn hier werden Milliarden verbrannt! Das, was viele Experten schon lange befürchtet haben, untermauert im Übrigen auch eindrucksvoll eine Studie der Aachener Beratung Consentec und des Fraunhofer Instituts für Windenergie. Rund 2 Milliarden Euro weniger pro Jahr müssten die Deutschen ausgeben, wenn man den Ausbau der Windkraft auf dem Meer bremsen und den an Land dafür ausdehnen würde. Zwar wehe auf dem Meer mehr Wind. Aber die Kosten für die Technik und den Anschluss der Anlagen an das Leitungsnetz schlagen deutlich stärker zu Buche als bei Anlagen an Land, heißt es.
Peter Altmaier sollte sich die Denkanstöße aus München und Aachen zu Herzen nehmen.