Landwirt Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas und Betreiber von zwei Biogasanlagen, hat den Prototyp eines mit Biogas angetriebenen Schleppers vom Hersteller New Holland getestet. Seide, dem auch vier Biogastankstellen gehören, will fossilen Brennstoffen den Rücken kehren und Strom, Wärme und Treibstoff aus erneuerbaren Energien selbst erzeugen und verwenden. Bei Strom und Wärme ist er bereits autark, jetzt sucht er einen Weg, neben dem Privat-Pkw auch sein landwirtschaftliches Gerät mit Biogas zu fahren.
Die Agravis-Tochter Newtec aus Peine hat den Schlepper für den Test vorbereitet, indem sie u.a. die Druckluftanlage angepasst und den Anhängebock montiert hat. Der T6.180 ist mit neun Gastanks ausgestattet und hat einen FPT6-Zylinder-Motor mit 6,75 l Hubraum sowie 179 PS. Der Traktor stößt im Betrieb mit Biogas 90 Prozent weniger CO₂ aus als im Dieselbetrieb.
Seide und seine Mitarbeiter waren nach insgesamt gut 100 Stunden im Einsatz „angenehm überrascht: „Der Trecker zieht, hat genug Drehmoment, nimmt Steigungen problemlos. Es gibt keinen Komfortverzicht.“ Alle fünf Stunden musste er ihn auftanken. Und die Kosten liegen um zwei Drittel niedriger.
Biogasproduktion, Biogas-Tankstelle, CNG-Privatfahrzeuge: Für Seide ist jetzt schon alles da, was man braucht, um auch bei der Mobilität CO2 einzusparen: „Die Landtechnik muss es nur noch umsetzen. Und die Politik muss es wollen.“