Die zurzeit diskutierte Beschränkung des förderfähigen Anteils von Biodiesel und Bioethanol aus Nahrungs- und Energiepflanzen am Transportenergieverbrauch wird in der Europäischen Union wahrscheinlich höher als bislang erwartet ausfallen. Davon geht zumindest die Rabobank aus.
In der Folge werde die Nachfrage nach Biodiesel steigen, insbesondere bei einem Deckel von 7 %. Aber auch schon bei einer Obergrenze von 5 % sei eine leicht zunehmende Nachfrage nach pflanzlichen Ölen zu erwarten. Entsprechende Änderungen der EU-Biokraftstoffpolitik machten Strategieanpassungen der Biodiesel- und Pflanzenölhersteller erforderlich. Hierbei seien vor allem drei zielführend.
So müsse die Integration der Angebotskette weiter vorangetrieben werden, um die Effizienz, die Bezugsmöglichkeiten für den Rohstoff und die Gewinnmargen zu verbessern; erfolgversprechend seien hier zum Beispiel die Einbeziehung von Ölmühlen, die Aufnahme von Handelsaktivitäten und die Nähe zu logistischer Infrastruktur. Darüber hinaus sei anzuraten, auch in angrenzenden Sektoren und neuen Geschäftsfeldern wie der Erzeugung von Biodiesel der zweiten Generation oder von gehärtetem Pflanzenöl aktiv zu werden.
Schließlich seien auch länderübergreifende strategische Partnerschaften zur Nutzung langfristiger Trends anzustreben. Angesichts voraussichtlich wachsender Handelsströme des relativ günstigen Palmöls seien vor allem Allianzen zwischen südostasiatischen Palmölanbietern und Biodieselherstellern von Vorteil. (AgE/ad)