Im Jahr 2017 konnte die Offshore-Windbrache den Ausbau der Windkraft am Meer in Europa um 50 Prozent steigern. Mit einem Zubau in Europa von 560 Windrädern auf See mit einer Leistung von 3148 MW stieg die Gesamtleistung um 25% auf insgesamt 15.780 MW. Das berichtet die österreichische IG Windkraft.
Der Offshore-Windenergiemarkt ist noch stärker konzentriert als jener an Land. Bezogen auf die Gesamtleistung stehen allein in Großbritannien und Deutschland mehr als drei Viertel der gesamten Offshore-Windkraftleistung. Der Ausbau 2017 fokussierte sich sogar mit 93% noch deutlicher lediglich auf diese beiden Länder.
Investitionseinbruch droht
Auch wenn die Branche den Ausbaurekord begrüßt, zeigt ein genauerer Blick große Unsicherheiten für die Zukunft. „Der Ausbaurekord war auch der Tatsache geschuldet, dass einige Windparks noch Einspeisetarife bekommen konnten“, erklärt Giles Dickson, Geschäftsführer des europäischen Windenergiedachverbandes WindEurope. In Europa stellen gerade einige Länder das Fördersystem für den Windkraftausbau um. Wegen der Änderung von Fördersystemen versuchen viele Betreiber ihre Projekte noch schnell in bestehenden Systemen zu errichten.
„Die Perspektive für die nächsten Jahre ist alles andere als rosig“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und Dickson ergänzt: „Für dieses und nächstes Jahr sind Projekte noch in der Pipeline. Darüberhinaus ist aber vieles unklar.“ Trotz des Ausbaurekordes 2017 brachen daher die Investitionen im Offshoresegment um 60% von 18,2 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden Euro ein. „Auch wenn ein Teil dieses Einbruchs durch stark fallende Kosten erklärt werden kann, so hat doch auch der Umstieg auf Ausschreibungen bei den Förderungen neue Investitionen in diesem Bereich behindert“, so Dickson.
„Europa muss möglichst rasch zu stabilen Rahmenbedingungen zurückkehren“, fordert Moidl und hofft auf starken Rückenwind auch der österreichischen Regierung für die erneuerbaren Energien auch in Europa.