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Scheinheilige Empörung

Da ist die Bild-Zeitung einem vermeintlichen Öko-Irrsinn auf die Spur gekommen. Für nicht erzeugten Strom kassieren Deutschlands Windparkbetreiber Millionen, empört sich die Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Der Dumme sei am Ende der Verbraucher, weil er für Strom zahlen müsse, der weder erzeugt noch verbraucht worden sei. Gut gebrüllt, liebe Kollegen.

Lesezeit: 2 Minuten

Da ist die Bild-Zeitung einem vermeintlichen Öko-Irrsinn auf die Spur gekommen. Für nicht erzeugten Strom kassieren Deutschlands Windparkbetreiber Millionen, empört sich die Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Der Dumme sei am Ende der Verbraucher, weil er für Strom zahlen müsse, der weder erzeugt noch verbraucht worden sei.



Gut gebrüllt, liebe Kollegen. Die Wirklichkeit ist aber doch etwas komplizierter.



Richtig ist: Nach dem EEG sind die Netzbetreiber verpflichtet, Windkraftanlagen an ihr Netz anzuschließen und deren Strom vorrangig abzunehmen. Wenn die Leitungen nicht groß genug sind, müssen sie diese sogar ausbauen. Nur in Ausnahmefällen können sie das ablehnen.

Trotzdem kann es zu Überlastungen kommen und dann dürfen die Energieversorger die Leistung der Windräder drosseln oder diese sogar zeitweise abschalten. Dafür wiederum steht den Windmüllern nach dem Gesetz eine Entschädigung zu. Das ist auch richtig so. Schließlich sind sie für das Netz-Desaster am wenigsten verantwortlich.



Vielmehr blockieren einige wenige Netzbetreiber den sich seit Jahren überfälligen Ausbau ihrer Leitungen. Dabei ist der Netzausbau keinesfalls ein Minusgeschäft: rund 9 Prozent Rendite stehen den Energieversorgern zu, wenn sie neue Trassen bauen. Das hat der Staat ebenfalls so im Gesetz festgelegt. Ein Geschäft ohne Risiko! Und trotzdem kommt der Ausbau nicht in Gang. Kein Wunder, stehen doch hinter den Netzbetreibern die großen Energieversorger, die gar kein Interesse daran haben, sich über den Netzausbau noch mehr Konkurrenz für ihre Kraftwerke an den Hals zu holen.



Recht hat die Bild-Zeitung aber mit ihrer Forderung, dass der Staat die finanziellen Folgen des Netz-Desasters nicht auf die Verbraucher abwälzen darf. Er muss endlich den Netzausbau konsequent angehen und die Energieversorger stärker kontrollieren. Diethard Rolink

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