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Umstellen mit Biogasanlage – geht das?

Für Ökobetriebe ist es oft schwieriger, Biogasanlagen rentabel zu betreiben. Das liegt vor allem an den geringeren Erträgen im Ökolandbau, den Einschränkungen beim Maisanbau und der begrenzten Verfügbarkeit von Substraten wie Rindermist in Bioqualität. Eine bestehende Biogasanlage ist deshalb oft ein Hindernis.

Lesezeit: 3 Minuten

Für Ökobetriebe ist es oft schwieriger, Biogasanlagen rentabel zu betreiben. Das liegt vor allem an den geringeren Erträgen im Ökolandbau, den Einschränkungen beim Maisanbau und der begrenzten Verfügbarkeit von Substraten wie Rindermist in Bioqualität. Eine bestehende Biogasanlage ist deshalb oft ein Hindernis bei einer geplanten Umstellung, erklärt das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

 

Dass ein wirtschaftlicher Betrieb einer Anlage auch bei ökologischer Erzeugung möglich ist und was konventionelle Betreiber bei einer Umstellung beachten sollten, wurde auf einem Infotag Ende 2017 auf dem Gut Wilhelmdorf bei Bielefeld mit rund 20 Teilnehmern diskutiert. Ausrichter war der Bioland-Verband mit Unterstützung des BÖLN.

 

Gärreste als idealer Dünger für den Ökolandbau


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Bioland-Berater Stephan Gehrendes wies in seinem Vortrag auf die Vorteile von Biogasanlage im Ökologischen Anbau hin. So seien Gärreste ein extrem hochwertiger Dünger, der im Vergleich zu nicht aufbereiteten Wirtschaftsdüngern deutliche Ertrags- und Qualitätssteigerungen ermögliche. Zudem ließen sich knappe Nährstoffe wie Stickstoff mithilfe von Biogasanlagen wesentlich besser konservieren als etwa durch Zwischenfrüchte, wo es bis zu 50 Prozent Verluste gibt.

 

Große Unterschiede bestehen laut Gehrendes bei den rechtlichen Vorgaben. So sieht die EU-Öko-Verordnung zum Beispiel keine Anteilsbegrenzung für die Nutzung konventioneller Substrate wie Maissilage oder Wirtschaftsdünger vor. Allerdings müssen diese frei von genetisch verändertem Material sein und dürfen nicht aus industrieller Tierhaltung stammen, das heißt, die Betriebe müssen unter 2,5 GV/ha liegen.

 

Strengere Bioland-Regelungen


Nach den aktuellen Bioland-Regelungen muss dagegen mindestens die Hälfte aller eingesetzten Substrate aus biologischer Erzeugung stammen. Konventionelle Gülle ist nicht zulässig, während konventioneller Mist von Wiederkäuern und Pferden erlaubt ist, wenn der Betrieb unter 2,5 GV/ha liegt. Auch konventioneller Mais kann bis zu einem Anteil von 30 Prozent eingesetzt werden. „Grundsätzlich strebt Bioland aber den kompletten Verzicht auf konventionelle Substrate bis 2020 an“, sagte Gehrendes.

 

Rainhard Knipker vom Arbeitskreis Biogas des Maschinenrings betonte in seinem Vortrag, dass es gerade beim ökologischen Betrieb von Biogasanlagen auf eine optimale Zusammensetzung der Substrate ankomme. Grundsätzlich seien Gülle und Mist ideal, wenn ausreichende Mengen verfügbar sind. Zudem biete sich im Ökolandbau auch Kleegras als pflanzliches Substrat an, allerdings nur begrenzt, da die hohen Stickstoffgehalte den Gasertrag mindern können. Schnitte von überständigen Naturschutzflächen seien dagegen komplett ungeeignet. Knipker empfiehlt, auch bei ökologischer Bewirtschaftung höhere Anteile von Mais einzubringen, wenn Böden und Unkrautdruck den Anbau zulassen oder der Bezug konventioneller Ware möglich ist.

 

Betriebe müssen individuelle Lösungen entwickeln


Grundsätzlich hält Knipker einen rentablen Betrieb von Biogasanlagen im ökologischen Landbau für möglich und sinnvoll. Letztlich brauche aber jeder umstellungswillige Betrieb eine individuelle Lösung, die zu seinen Voraussetzungen passe. Knipker: „Entscheidend ist, dass man sich frühzeitig vor der Umstellung nach Bezugsquellen für Substrate umsieht und möglichst verbindliche Kooperationen mit anderen Betrieben eingeht.“

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