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Wasserstoff-Tankstellennetz wächst auf 32 Standorte

In Deutschland gibt es mittlerweile 32 Wasserstoff-Tankstellen, davon allein 9 in Baden-Württemberg. Auch der ÖPNV kann davon profitieren.

Lesezeit: 4 Minuten

Das deutsche Wasserstoff (H2)-Tankstellennetzwächst mit zunehmendem Tempo: Nach den im Juni eröffneten Stationen im hessischen Wiesbaden und Frankfurt haben die Unternehmen Daimler, Shell und Linde gestern (31.07.2017) in Sindelfingen und Pforzheim zwei weitere Wasserstoff-Stationen in Betrieb genommen. In Baden-Württemberg gibt es nun insgesamt bereits neun Betankungsmöglichkeiten für Brennstoffzellen-Autos, was das Land an die Spitze der H2-Regionen in Deutschland bringt.


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Die neuen Standorte liegen verkehrsgünstig an den Autobahnen A8 (Pforzheim) beziehungsweise A81 (Sindelfingen) und bilden Knotenpunkte für Fahrten im Südwesten Deutschlands. Bauherr der beiden Wasserstoff-Stationen ist Daimler; die H2-Tankstellentechnik stammt vom Technologieunternehmen Linde; beide Stationen sind Shell Standorte. Die drei Unternehmen sind Partner im Joint-Venture H2 Mobility, das eine Wasserstoff- Infrastruktur in Deutschland aufbauen möchte.


Das Betanken ähnelt dem konventioneller Fahrzeuge und ist in drei bis fünf Minuten abgeschlossen. Je 40 wasserstoffbetriebene Autos können ab heute in Sindelfingen und Pforzheim täglich bedient werden.


Der Betrieb eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Fahrzeugs verursacht weder lokale Schadstoffe noch Kohlendioxid (CO2)-Emissionen. Einige Hersteller haben bereits solche Fahrzeuge im Angebot, deren Reichweite zwischen 500 und 700 Kilometern liegt. Daimler will noch in diesem Jahr die neueste Fahrzeuggeneration auf Basis des Mercedes-Benz GLC präsentieren.


Damit Wasserstoff-Mobilität Fahrt aufnimmt, ist neben einem breiten Angebot an Brennstoffzellen-Fahrzeugen auch eine entsprechende Versorgungs-Infrastruktur nötig. Insgesamt sind derzeit 32 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland fertiggestellt, gefördert durch die Bundesregierung über das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Der Bund hat sich mit 1,8 Millionen Euro am Bau beider Anlagen beteiligt. Bis 2018 sollen es bereits 100 Stationen sein.


Vor allem bei der Diskussion, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, spielt Wasserstoff eine große Rolle. Es ist eine der Möglichkeiten, das Kraftstoffangebot im Verkehrssektor klimafreundlich zu erweitern: Denn mithilfe von Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich senken. „Gerade auch der öffentliche Personennahvekehr kann mit klimafreundlicher Elektromobilität sowie der Wasserstoffbrennzellen-Technik dazu beitragen, dass die Luftqualitäts-Gesetze in unseren Städten und unsere Klimaschutzziele eingehalten werden“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken gestern in Mainz. Anlass war die Förderbescheidübergabe an den Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden zum Aufbau einer Wasserstofftankstelle in Wiesbaden. Die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen beteiligen sich jeweils mit einer Million Euro an diesem Pilot-Projekt.


Bis Ende 2018 sollen elf Brennstoffzellenbusse auf den Straßen im Rhein-Main-Gebiet rollen – acht in Mainz und Wiesbaden, drei in Frankfurt. „Die Busse werden künftig mit Wasserstoff aus der mit Windkraft betriebenen Power-to-Gas-Anlage in Mainz betankt. So werden in dieser Prozesskette vom Windrad bis zum Busrad keine klimaschädlichen Emissionen freigesetzt“, erklärte Höfken. Insgesamt könnten durch das Pilot-Projekt in Mainz und Wiesbaden pro Jahr 600 Tonnen CO2 eingespart werden. „Wir müssen dringend handeln: In Rheinland-Pfalz gab es im vergangenen Jahr an vier Messstationen im Land Überschreitungen bei den gesundheitsschädlichen Stickstoffdioxid-Langzeitwerten“, so die Ministerin. Nicht zuletzt daher setze Rheinland-Pfalz auf die Stärkung klimafreundlicher Antriebstechniken.


Der Übergang hin zu einem emissionsfreien Verkehr müsse sozialverträglich gestaltet werden. Für die Fehler der betroffenen Hersteller des Dieselskandals dürften nicht die Verbraucher haften. Die verantwortlichen Unternehmen müssten die Kosten für die Nachrüstung übernehmen, mit der die Grenzwerte insgesamt eingehalten werden können, führte Höfken an. „Die politische Verantwortung trägt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Wir fordern von der Bundesregierung Sofortmaßnahmen bei der Nachrüstung, verbindliche Rückrufe und umgehende Unterstützung der Kommunen, insbesondere im Bereich der Emissionsverringerung von Taxen und Bussen. Außerdem muss die Bundesregierung mit dem ,nationalen Dieselforum‘ einen Politikwechsel einleiten, eine klare Strategie für saubere Antriebstechniken vorlegen und die Voraussetzung für die Plakettenverordnung schaffen. Denn in Zukunft müssen wir emissionsfrei fahren“, sagte die Umweltministerin. Großbritannien und Frankreich haben ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2040 angekündigt.


Derzeit befinden sich weitere Wasserstoff-Stationen in Deutschland in Planung oder in Bau, noch in diesem Jahr folgen zum Beispiel Anlagen in Wendlingen, Karlsruhe, München, Bremen und Kassel. H2 Mobility hat erst kürzlich zu Vorschlägen für weitere Tankstellen-Standorte aufgerufen: Gleich mehrere Stationen sollen in den Regionen mit dem größten potentiellen Wasserstoff-Absatz durch Brennstoffzellen-PKW (700 bar) gebaut werden.

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