Ein weltweites Elektrizitätssystem auf Basis von erneuerbaren Energien schafft Versorgungssicherheit zu jeder Stunde über das komplette Jahr und dabei auch noch kosteneffizienter als das aktuelle Stromsystem. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Lappeenranta University of Technology (LUT) und der Energy Watch Group (EWG), die gestern (08.11.17) im Rahmen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen COP23 in Bonn präsentiert wurde.
Die Studie zeigt: Das Potential erneuerbarer Energien und die dafür notwendigen Technologien, z.B. Stromspeicherungssysteme können Strom effizient und sicher erzeugen und damit den weltweiten Strombedarf bis 2050 ganzjährig zu jeder Jahresstunde zu decken. Die mittleren Stromkosten für 100% erneuerbare Energie im globalen Durchschnitt belaufen sich im Jahr 2050 auf 52 €/MWh. Darin enthalten sind auch Kosten für Abregelungen und Speicherung, sowie Netzkosten), im Vergleich dazu beliefen sich die mittleren globalen Stromkosten im Jahr 2015 auf 70 €/MWh.
Eine Wende hin zu 100% erneuerbaren Energien würde die Treibhausgasemissionen im Stromsektor eliminieren und die Energieverluste im Stromsystem drastisch verringern. Zudem würde es 36 Mio. Arbeitsplätze geben, 17 Mio. mehr als heutzutage im Stromsektor beschäftigt sind.
Wichtige Ergebnisse der Studie:
- Bis 2030 wird Windenergie 32% des Strombedarfs weltweit decken. Jedoch wird nach 2030 Photovoltaik wettbewerbsfähiger. Auf Grund von stark fallenden Kosten werden Photovoltaik und Batteriespeicherung die wichtigsten Pfeiler des erneuerbaren Energiesystems sein. Photovoltaik wird 69%, Windenergie 18%, Wasserkraft 8% und Bioenergie 2% des globalen Strommix im Jahr 2050 ausmachen.
- Batterien stellen die Schlüsseltechnologie für Photovoltaik dar. 31% des globalen Strombedarfs im Jahr 2050 wird von Speichern abgedeckt, wovon wiederum 95% durch Batteriespeicher bereitgestellt wird. Batteriespeicher werden vor allem die täglichen Schwankungen ausgleichen, während Gas, aus erneuerbaren Energien erzeugt, die saisonale Speicherung decken wird.
- Der Gesamtverlust eines 100% erneuerbaren Energiesystems beläuft sich auf rund 26% des gesamten Endenergiebedarfs. Im Vergleich dazu weist das aktuelle Stromsystem einen Verlust von rund 58% der Primärenergie auf.