Der Bundesverband WindEnergie (BWE) gibt sich auf der Hannover-Messe trotz des ergebnislosen Energiegipfels im Bundeskanzleramt vom 21. März vorerst zuversichtlich. Der Zubau von Windkraftanlagen werde auch in diesem Jahr noch wachsen.

Banken verlangen Aufschläge

„Die Finanzierung deutscher Onshore-Windprojekte ist grundsätzlich gesichert“, sagte BWE-Vize-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch in Hannover. Allerdings habe die Debatte um die sogenannte „Strompreisbremse“ zu Risikoaufschlägen bei der Kreditvergabe geführt. Viele Banken würden nun auch höhere Eigenkapital-Quoten von den Investoren für die Finanzierung verlangen.

Pilarsky-Grosch: „Die Politik ist sich offensichtlich nicht bewusst, welchen Schaden sie durch vorschnelle Äußerungen über EEG-Kürzungen anrichten kann." Wenn sich die kalkulierte EEG-Vergütung für Windstrom außerplanmäßig verringern sollte, könne man als Investor weniger Kredit bedienen. Allein durch die politische Debatte über eine Kürzung sei so der Eigenkapitalbedarf bei der Finanzierung neuer Projekte bei manchen Geldinstituten um bis zu 50 % gestiegen.

Kanzlerin soll Machtwort sprechen

"Wir brauchen jetzt ein deutliches Signal der Bundeskanzlerin, dass eine überhastete EEG-Novelle endgültig vom Tisch ist. Die Bundesregierung sollte innerhalb der durch das EEG vorgegebenen Fristen mit Hilfe der gesetzlich geregelten Expertise von Wissenschaftlern das EEG reformieren", so Pilarsky-Grosch weiter. (bwe/ro)