Für einen erfolgreichen Ausbau der Windkraft ist die Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (Thega) hat deshalb zum ersten Mal den Preis „Gemeinsam und fair geht mehr“ verliehen. Die Energieagentur zeichnet damit Akteure aus, die die Leitlinien des Siegels „Faire Windenergie in Thüringen“ bei ihren Windkraft-Projekten besonders berücksichtigen. Zu diesen Leitlinien gehören u.a. die frühe Einbindung der Bürger, faire Verträge, transparente Kommunikation und eine enge Zusammenarbeit mit den Entscheidern vor Ort. Mit der Preisverleihung will die Landesenergieagentur diesen Projekten eine öffentlichkeitswirksame Plattform geben und andere Akteure zum Nachmachen motivieren.
In diesem Jahr prämierte die Thega:
- Projekt „Wind im Wald“ im Windpark Gefell-Gebersreuth : Im Landkreis Saale-Orla sind Thüringens erste Windenergieanlagen im Wald entstanden – unter frühzeitiger Beteiligung von Bürgermeister, Anwohnern und Jagdpächtern. Als Öko-Ausgleich wurde eine Wiese für Schwarzstörche und Wasserbüffel angelegt und Maßnahmen zum Hochwasserschutz umgesetzt. Eine Umgehungsstraße für den landwirtschaftlichen Verkehr entlastet die Ortschaft. Regionale Unternehmen haben die Arbeiten ausgeführt, damit die Wertschöpfung in der Region bleibt. Der Stadtwerkeverbund Trianel betreibt den Windpark.
- Projekt „Wind in Bürgerhand“ der Gemeinde Werther: Die nordthüringische Gemeinde macht sich stark für aktive Bürgerbeteiligung und lässt verschiedene Akteure vom Windpark profitieren: Die Grundstückseigentümer erhalten dank eines speziellen Pachtverfahrens eine sehr gute Entschädigung, die Gemeinde-Bewohner genießen die Vorteile eines günstigen Stromtarifs, die Mitglieder der 2013 gegründeten Bürger- Energiegenossenschaft verfügen durch den Windpark über eine effiziente Geldanlage. Die Energiegenossenschaft wird sich erst nach einer Baugenehmigung am Ausschreibungsverfahren beteiligen. Die Energiequelle GmbH ist Partner der Gemeinde und der Energiegenossenschaft.
- Projekt „Wind und Naturschutz“ des Windparks Heldrungen: Im Kyffhäuserkreis haben Bürgermeister, Grundstückseigentümer und Projektierer an einem Strang gezogen. Eine Renaturierung des Baches hat den Gewässerzustand verbessert und dient zugleich dem Hochwasserschutz. Zusätzlich wurden eine Feldhecke mit 3.000 Quadratmeter Fläche angelegt und eine Streuobstwiese gepflegt, um das Landschaftsbild aufzuwerten. Außerdem engagieren sich Projektierer und Eigentümer finanziell für Grundschule, Bibliothek und Feuerwehr in Heldrungen. Die Sabowind GmbH betreibt den Windpark.