Die neue Bundesregierung muss den Ausbaupfad für die Offshore-Windindustrie auf mindestens 20 Gigawatt bis 2030 und 30 Gigawatt bis 2035 erweitern. Ansonsten könnte Deutschland ein massiver Arbeitsplatzverlust drohen: "Der Fadenriss, den wir bereits in der Offshore-Industrie beobachten, hat sich nach den jüngsten Wind-an-Land-Ausschreibungen auch auf die Onshore-Branche übertragen. Die neue Bundesregierung muss dringend handeln und beim Erneuerbare-Energien-Gesetz nachbessern", fordert Andreas Wellbrock, Geschäftsführer des Branchenverbandes WAB.
Während auf dem internationalen Markt die Nachfrage nach Offshore-Projekten und Windkraftanlagen steige, schraube Deutschland sein Ausbauvolumen zurück. Das würde den Industriestandort Deutschland belasten. 143.000 indirekt und direkt Beschäftigte zählte die Windbranche zu ihren Hochzeiten in Deutschland. Kleine und mittlere Unternehmen kehrten Deutschland schon jetzt den Rücken. Damit könnte laut WAB wichtiges Know-how verloren gehen.
Daher sei der Ausbau von Speichertechnologien in dieser Situation wichtiger denn je. Doch auch hier werde die Entwicklung durch ungünstige politische Rahmenbedingungen ausgebremst, kritisiert WAB. Für 2018 plant der Verband eine Veranstaltungsreihe zum Einsatz von grünem Wasserstoff – nach Einschätzung von WAB ein neuer Absatzmarkt für Windstrom. Andreas Wellbrock erklärt: "Im Bereich der Mobilität ergibt sich ein enormes Potential. Wichtig ist, dass hierbei die gesamte Kette der Winderzeugung bis hin zur Verteilung und Nutzung berücksichtigt wird, damit jeder Akteur ein funktionierendes Geschäftsmodell entfalten kann."
Wellbrock appelliert daher an den neuen Gesetzgeber: "Wir benötigen in Deutschland einen Masterplan Energiewende, der alle Systemkomponenten einbezieht.