Es ist eines der modernsten Gaskraftwerke der Welt. Dennoch schreibt Irsching5 in Bayern offensichtlich rote Zahlen und soll nun vom Netz genommen werden. Das geht aus einem Brief hervor, den die Betreiber des Kraftwerkes dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer geschickt haben. Bereits kurz zuvor hatte der Energiekonzern E.ON Irsching3 (Bayern) und Staudinger4 (Hessen) aus den gleichen Gründen abgeschaltet.
Weil immer mehr Strom aus den Neuen Energien in die Netze drängt, sinken die Strompreise an der Börse. Für die Betreiber der Gaswerke bleibt das nicht ohne Folgen. Denn der Preis für Strom aus Erdgas ist an den Börsenpreis gekoppelt. Je mehr Energie aus Wind-, Solar- und Biogas-Kraftwerken in die Netze fließt, desto unrentabler wird somit auch die Erdgas-Verstromung.
Betreiber sehen Politik in der Pflicht
Erst wenn die Politik die Rahmenbedingungen ändere, könne Irsching5 wieder einen Gewinn erzielen, zitiert die Tagesschau aus dem Brief. Experten sind angesichts des reihenweise Abschaltens der Kraftwerke in Sorge. Es fehlen aus deren Sicht womöglich Kaltreserven für den Winter. Dieser Puffer wird benötigt, da gerade bei kaltem Wetter der Stromverbrauch ansteigt. Gaskraftwerke sind wie geschaffen dafür, um in solchen Phasen die Engpässe auszugleichen. Denn sie lassen sich „per Knopfdruck“ an- und ausschalten. Wenn allerdings immer mehr Kraftwerke vom Netz genommen werden, kann es im schlimmsten Falle zu einem Blackout kommen, so die Befürchtung. (-ro-)