Europäische Hersteller von Bioethanol machen es ihren Kollegen aus der Biodieselbranche nach und beklagen sich über die Handelspraktiken von US-Unternehmen. So werfen sie den Amerikanern vor, eine umfassende Subventionspolitik „auf allen Regierungsebenen“ zu fahren. Dazu zählten unter anderem auch Vergünstigungen bei der Verbrauchs- und Einkommenssteuer, so der Dachverband europäischer Bioethanolhersteller, ePURE. Dadurch würden die Marktchancen der Europäer stark verschlechtert.
Hintergrund ist, dass der amerikanische Markt fast gesättigt ist und die dortigen Hersteller nun mit Hilfe einer aggressiven Preispolitik neue Märkte erschließen wollen. So seien die Exporte aus den USA in die EU von 2008 bis 2010 um über 500 % gestiegen, für das laufende Jahr rechnet ePURE mit einer weiteren Verdopplung. Der Markt in Europa ist für Drittläner besonders attraktiv, da es wegen der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie große Wachstumspotenziale gibt, die hiesige Bioethanolindustrie aber noch verhältnismäßig schwach entwickelt ist. ePure zeigt sich optimistisch, dass die EU ihren Argumenten folgt und künftig Strafzölle auf US-Importe erheben wird.