Im Landkreis Ravensburg ist am Dienstagabend eine Biogasanlage abgebrannt. Die Feuerwehr konnte eine Explosion verhindern. Die Anwohner mussten stundenlang Fenster und Türen geschlossen halten, weil sich giftige und ätzende Schwefeldioxid-Wolken über das Dorf legten.
Die Anlage mit vier Fermentern gehörte zu den größten im Landkreis, berichtet die "Schwäbische Zeitung". Die Ursache sei noch nicht bekannt. Allerdings heißt es in dem Artikel weiter: Ein leerer Fermenter wurde gewartet. Beim Schweißen und Schleifen könnten Funken die Schaumstoff-Isolierung des Behälters in Brand gesetzt haben.
Die Feuerwehr stand zudem vor dem Problem, dass sie den Brand der Isolierung selbst mit Schaum nicht in den Griff bekam. Kurzeitig versuchte man daher große Mengen Stickstoff aus der naheliegenden Industrie zu ordern, um damit die Flammen zu ersticken. Doch selbst der Industrieriese Boehringer-Ingelheim aus Biberach konnte die dafür benötigten Mengen nicht zur Verfügung stellen.
Den Einsatzkräften blieb somit nur eine Lösung: Es mussten rund 1.000 Kubikmeter Wasser her. Und das, obschon weit und breit kein Wasseranschluss vorhanden war. Zur Hilfe kamen der Feuerwehr 15 Landwirte aus der Nachbarschaft, die mit Güllefässern das Nass aus einem Teich pumpten und zum Brand transportierten. Erst gegen acht Uhr am Mittwoch morgen gab die Einsatzleitung Entwarnung. Der Brand war gelöscht. (-ro-)