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Energiewende ohne Biogas?

Mit ihrem 6-Punkte-Programm für eine beschleunigte Energiewende macht die Bundesregierung deutlich, welche Schwerpunkte sie künftig beim Ausbau Erneuerbarer Energien setzt. Von einer vernünftigen und ehrlichen Energiepolitik spricht die Regierung und von einem schnellen Einstieg in die Erneuerbaren. Beim Lesen des Programms ist eher das Gegenteil festzustellen.

Lesezeit: 3 Minuten

Offensichtlich befürchtet der Fachverband Biogas, dass Biogas im Energiekonzept der Bundesregierung eine untergeordnete Rolle spielen wird. In einer Pressemeldung schreibt der Verband:


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Mit ihrem 6-Punkte-Programm für eine beschleunigte Energiewende macht die Bundesregierung deutlich, welche Schwerpunkte sie künftig beim Ausbau Erneuerbarer Energien setzt. Von einer vernünftigen und ehrlichen Energiepolitik spricht die Regierung und von einem schnellen Einstieg in die Erneuerbaren. Beim Lesen des Programms ist eher das Gegenteil festzustellen. Vom breiten Ausbau aller Erneuerbarer Energien ist keine Zeile zu finden. Schwarz-Gelb legt den Schwerpunkt allein auf die Windenergie.



Offshore Windstrom vom Meer, Repowering alter Windenergieanlagen an Land und der Abbau planungsrechtlicher Hemmnisse für den Bau neuer Windräder sind die Rezepte von Umweltminister Norbert Röttgen und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle für den Umbau der Stromerzeugung in Deutschland. „Die Erneuerbare-Energien-Potenziale aus Biogas, Wasserkraft, Geothermie und Photovoltaik werden völlig außer Acht gelassen“, kritisiert Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas e.V., „dabei kann gerade Biogas die in dem Programm auch geforderte bedarfsgerechte Stromerzeugung sowie Systemdienstleistungen für die Netz- und Versorgungssicherheit erbringen.“



In diesem Zusammenhang spiele die Speicherung Erneuerbarer Energien eine besondere Rolle. Dabei sei Biogas als speicherbarer Energieträger qualitativ besonders hervorzuheben. „In Verbindung mit dem Erdgasnetz ergeben sich für Biogas sehr große Speicherkapazitäten, die nur richtig genutzt werden müssen. So lassen sich auch überschüssiger Wind- und Sonnenstrom in Form von Wasserstoff oder Methan im Erdgasnetz parken“, erklärt da Costa Gomez. Rein rechnerisch lassen sich aus etwa 220 Terawattstunden (TWh) in Kavernen lagerndem Erdgas mit Gas- und Dampfkraftwerken rund 130 TWh Strom flexibel erzeugen.



Das Stromnetz hat dagegen nur eine Speicherkapazität von 0,04 TWh. Bei einer Vollversorgung mit Ökostrom bräuchte Deutschland die 500-fache Speicherkapazität, also 20 TWh. Anhand der Zahlen wird deutlich, dass das Erdgasnetz die notwendigen Speicherkapazitäten spielend bereitstellen könnte. Anders ausgedrückt: Die Speicherreichweite der Erdgasnetzinfrastruktur beträgt etwa 2.000 Stunden, die des Stromnetzes nur 0,6 Stunden.



Das riesige Erdgasnetz mit seinen unterirdischen Speicherkavernen kann also helfen, Stromnetze zu entlasten. Das ist wichtig, weil das Stromnetz, wie es der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth formuliert „schon heute die Achillesferse der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien ist“. Immer häufiger müssen aus Kapazitätsgründen Erneuerbare-Energien-Anlagen abgeschaltet werden. Das Erdgasnetz ist bereits vorhanden. Dafür müssen im Gegensatz zum Strom keine neuen Leitungen gebaut werden. „Das Erdgasnetz muss bei der Planung der künftigen Energieinfrastruktur berücksichtigt werden“, fordert da Costa Gomez. In dieses Konzept passen flexible, effiziente und dezentrale Biomethan-Kraftwerke, die sowohl das landwirtschaftliche Biogas als auch das aus überschüssigem regenerativem Strom eingespeiste Methan bedarfsgerecht verstromen.

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