Die Fördergelder in Höhe von 180 Millionen Euro für den Ausbau der erneuerbaren Wärme aus Biomasse werden dieses Jahr wohl nicht ausgeschöpft. Nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das die Mittel auszahlen soll, lagen bis September dieses Jahres nur knapp 11.700 Anträge mit einem Fördervolumen von 100 Millionen Euro vor. Das berichtet der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) auf seiner Homepage. Die restlichen 80 Millionen Euro können kaum noch vergeben werden. Ulrich Sattler, Regierungsdirektor des BAFA, sagte dazu, es „könnten einem die Tränen kommen“.
Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle werden thermische Solaranlagen, Biomasseanlagen und Wärmepumpen gefördert. Seit dem Jahr 2000 waren es 1,3 Mio. Vorhaben. 2010 wurden noch 226 Mio. € für mehr als 22 000 Anträge ausgegeben. Jetzt liegt das Geld auf Halde.
Den Grund für den Rückgang vermutet Sattler in der gestrichenen Neubauförderung. Auch seien die Investoren durch dir kurzfristige Energiewende und die Haushaltslage „verunsichert“. Mit einer Verbesserung der Situation rechnet das BAFA in absehbarer Zeit nicht. Paradox: Während die zur Verfügung Fördergelder nicht in Anspruch genommen werden, sprechen Experten von einem Investitionsstau auf dem Gebiet der erneuerbaren Wärme. Bei dem derzeitigen Tempo brauche die anstehende Altbausanierung „noch etwa 50 Jahre“, sagte Ludger Eltrup von der Universität Stuttgart.