Die Schweizer Molkereigenossenschaft Chascharia aus Val Müstair muss 17 t Bergkäse entsorgen, den sie in den Wintermonaten verarbeitet hat. Grund sind zu viele Buttersäurebakterien. Der Bergkäse kann somit nicht verkauft werden. "Das trifft uns hart", sagt Gian Bott, Präsident der Genossenschaft.
Laut dem Portal www.suedostschweiz.ch hätte der Käse an Emmi verkauft werden sollen. Der Verlust wird Schätzungsweise 100.000 bis 200.000 Franken kosten. Zurzeit werde geklärt, ob die Haftpflichtversicherung einen Teil des Schadens übernimmt. Auch was mit dem schadhaften Käse nun passiert sei unklar.
Bott vermutet, dass qualitativ schlechtes Silofutter dazu geführt hat, dass der Bergkäse zu viele Buttersäurebakterien aufweist. Rund die Hälfte der 15 Bauern, die ihre Milch abliefern, verfüttert den Kühen Grassilage.
Mit einer sogenannten Bactofuge könnten rund 90 Prozent der Buttersäurebakterien aus der Milch zentrifugiert und danach mit Hitze abgetötet werden. Eine solche Bactofuge ist in der Käserei in Müstair im Einsatz. Zweimal im Monat wird die Milch zudem auf Buttersäurebakterien untersucht.
Diese Kontrollen genügen, meint Stefan Bless, Milchberater am Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof. Er weist darauf hin, dass nicht allein Silofutter die Milchqualität beeinflusse. "Auch die ungenügende Reinigung des Melkgeschirrs oder eine falsche Melktechnik kann zu einer zu hohen Sporenzahl in der Milch führen."