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Nitratproblem im Grundwasser angeblich weiter verschärft

Am Wochenende kochte die Diskussion um hohe Nitratbelastungen im Grundwasser wieder hoch, nachdem NDR und WDR recherchierte Zahlen veröffentlicht hatten. Unter der Headline „Gülle im Glas“ berichtete daraufhin auch die Tagesschau, dass das Grundwasser gefährdet sei. Ursache sei die Massentierhaltung.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Wochenende kochte die Diskussion um hohe Nitratbelastungen im Grundwasser wieder hoch, nachdem NDR und WDR recherchierte Zahlen veröffentlicht hatten. Unter der Headline „Gülle im Glas“ berichtete daraufhin auch die Tagesschau, dass das Grundwasser gefährdet sei. Ursache sei die Massentierhaltung.


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Der Sender stützt seine Erkenntnisse auf das Bundesumweltministerium. Demnach würden immer mehr Grundwasser-Messstellen eine Nitratbelastung über den gültigen Grenzwerten aufweisen. Betroffen sei ein Viertel der Grundwasservorkommen in Deutschland. Hier würden Werte über 50 Milligramm Nitrat pro Liter nachgewiesen, so das Ministerium. Zum Vergleich: 2011 war die Belastung des Wassers noch geringer, damals war jedes sechste Vorkommen betroffen.


Das Nitrat-verunreinigte Grundwasser dehnt sich zudem aus, berichtet die Tagesschau weiter. Mittlerweile sei das Wasser in einem Drittel der Fläche Deutschlands in einem schlechten ökologischen Zustand. Die Belastung sei laut Bundesumweltministerium in mehreren Regionen deutlich zu hoch. Sie führe "zu deutlichen Auswirkungen bei der Trinkwassergewinnung und verursacht vermehrte Anstrengungen zum Schutz der Trinkwasserressourcen."


Vertragsverletzungsverfahren


Die EU-Kommission hat wegen zu hoher Nitrat-Belastung des Grundwassers bereits zwei Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Die Bundesregierung verweist auf die geplante Novellierung der Düngeverordnung. "Die Landwirtschaft hat einige Schlüssel in der Hand, deswegen sind wir ja auch seit längerer Zeit dabei, eine neue Düngeverordnung auf den Weg zu bringen", erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU. Künftig soll unter anderem strenger geregelt sein, wann die Landwirte Gülle auf ihre Felder ausbringen dürfen und wie viel. Noch aber ist die neue Verordnung nicht in Kraft getreten.


Die Agrarminister der Grünen, darunter in Nordrhein Westfalen und Niedersachsen, machen seit Monaten Druck auf Berlin. Sie werfen dem Bund wegen mangelnder Kontrollen von Gülle Versagen vor. Auch die EU-Kommission macht weiter Druck. Noch in diesem Monat will sie ihre Klage wegen Nicht-Einhaltung der Nitrat-Richtlinie beim Europäischen Gerichtshof einreichen.


Stimmen


Für Bärbel Höhn, stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, sind die Zahlen besorgniserregend. „Das Problem ist seit Jahren bekannt, hauptverantwortlich dafür ist die Landwirtschaft. Die Massentierhaltung versaut uns das Grundwasser. Auch das ist ein Preis für das Billigschnitzel", sagte sie. Immer mehr Tiere, die in Großställen gehalten würden, produzierten mehr Gülle, die auf den Feldern praktisch entsorgt werde und zu mehr Nitrat im Grundwasser führe.


Vor allem in landwirtschaftlichen Gebieten soll das Grundwasser großflächig mit Nitrat belastet sei. So seien in Nordrhein-Westfalen 40 Prozent der Landesfläche betroffen, in Schleswig Holstein 50, in Niedersachsen sogar 60 Prozent.


Der Deutsche Bauernverband wehrt sich unterdessen gegen die Vorwürfe. Der Nitratbericht aus dem Jahr 2012 zeige vielmehr eine deutliche Verbesserung der Grundwasserqualität. Weiter heißt es: "Darüber hinaus problematisch ist, dass die Düngeverordnung viele detaillierte Regelungen vorsieht, die zu starr und nicht praxistauglich sind."

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