Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus News

Hogan über CETA: Viele Chancen für die europäische Landwirtschaft

EU-Agrarkommissar Phil Hogan reist kommende Woche nach Kanada. Er will dort den Agrarhandel mit der EU nach dem gemeinsamen Freihandelsabkommen CETA anschieben. Im Folgenden veröffentlichen wir einen Gastkommentar von Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung:

Lesezeit: 4 Minuten

EU-Agrarkommissar Phil Hogan reist kommende Woche nach Kanada. Er will dort den Agrarhandel mit der EU nach dem gemeinsamen Freihandelsabkommen CETA anschieben. Im Folgenden veröffentlichen wir einen Gastkommentar von Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung:


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Ich freue mich darauf, in der kommenden Woche, vom 1. bis 3. Mai, eine Delegationsreise nach Kanada zu leiten. Begleitet werde ich von 60 Produzenten und Vertretern der europäischen Getränke- und Lebensmittelbranche. In Toronto werden wir Kanadas größte Landwirtschaftsmesse, den Salon International de l'Agriculture (SIAL), besuchen. Die EU ist in diesem Jahr die Partnerregion der Messe. Zudem werden wir kanadische Lebensmittelhändler und -produzenten treffen, um die lokalen Geschäftsmodelle kennenzulernen und nachhaltige Beziehungen aufzubauen, die den EU-Produzenten helfen werden, eine umso größere kanadische Öffentlichkeit zu erreichen.


Die kulturellen und familiären Beziehungen zwischen Kanada und der EU waren immer sehr eng. Und die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen haben erst kürzlich durch den erfolgreichen Abschluss des umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) im vergangenen Oktober verstärkten Aufschwung erhalten.


CETA ist das ambitionierteste Handelsabkommen, das jemals von der EU verhandelt wurde – auch im Bereich Landwirtschaft. Es bietet Nahrungsmittelexporteuren aus der EU eine große Fülle an Möglichkeiten. Sobald CETA vollständig in Kraft getreten ist, wird es Europa möglich sein, fast 92 Prozent seiner landwirtschaftlichen Produkte zollfrei nach Kanada zu exportieren. Durch das Abkommen öffnen sich erhebliche Unternehmenschancen für europäische Produzenten in den Sektoren Wein und Spirituosen, Obst und Gemüse, verarbeitete Produkte, Käse sowie für traditionelle Spezialitäten, die in Europa schon mit geschützten geographischen Angaben vor Nachahmung bewahrt werden.


Das CETA-Abkommen gewährt diesen geographischen Herkunftsbezeichnungen besonderen Schutz. Kanada hat zugestimmt, 143 von ihnen anzuerkennen und zu schützen. Darunter befinden sich Produkte wie französischer Roquefort Käse und Balsamico-Essig aus Modena und auch deutsche Spezialitäten wie Lübecker Marzipan, Nürnberger Rostbratwürste oder Spreewaldgurken. Viele der Produzenten, die davon profitieren, sind kleine und mittelständische Unternehmen, die oft das Herzstück von ländlichen Gemeinden in der EU bilden. Dieser in CETA festgeschriebene, beispiellose Schutz für unsere Produkte auf der anderen Seite des Globus wird den europäischen Firmen – und damit den ländlichen Gebieten – einen starken Impuls für Jobs und Wachstum geben.


Im vergangenen Jahr bin ich nach Kolumbien, Mexiko, China, Japan, Vietnam und Indonesien gereist, um dort für die Qualität von europäischen Produkten zu werben. Weitere Reisen werden mich dieses Jahr in den Iran und nach Saudi-Arabien bringen. Das Engagement mit Kanada ist aber das Größte bislang. Der gesamte Umsatz der in Toronto teilnehmenden Wirtschaftsdelegation ist über 1.100 Mrd. Euro – das entspricht rund dem doppelten Bruttoinlandsprodukt von Schweden. Das heißt nicht, dass nur große europäische Produzenten an diesen Reisen teilnehmen. Viele der Firmen, die mich dieses Mal begleiten, sind KMU. Die Produkte, die sie herstellen, sind auf die besonderen Bedürfnissen des kanadischen Marktes zugeschnitten: Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleisch, Süßwaren und Getränke.


Ich werde auch an der Eröffnung der SIAL Messe teilnehmen, bei der die rund 15.000 erwarteten Besucher die Möglichkeit haben werden, sich selbst von der Qualität europäischer Produkte zu überzeugen. Die EU wird bei dieser Messe mit einem eigenen Pavillon vertreten sein. Damit haben die mitreisenden Firmen und Organisationen nicht nur die Möglichkeit, potenzielle Partner vom örtlichen Markt, sondern auch Vertreter des Nahrungsmittelsektors vom ganzen nordamerikanischen Kontinent kennenzulernen.


Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Europas Nahrungsmittel und Getränke zu den besten der Welt zählen – begehrt in der ganzen Welt. Aber es ist wichtig daran zu erinnern, dass hinter jedem einzelnen dieser landwirtschaftlichen Produkte Menschen stecken – die Land bebauen, Tiere züchten, Rezepte erfinden und letztendlich Lebensmittel herstellen. Viele dieser Existenzen finden ihr Auskommen in ländlichen Gebieten, weshalb die Landwirtschaft das Rückgrat dieser Gemeinden ist und bleibt.


Aus diesem Grund ist es so wichtig neue Märkte für europäische Produkte zu finden: jeder in Exportsteigerung gewonnene Euro erhält Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten. Auch aus diesem Grund ist die populistische Rhetorik über Grenzschließungen und Handelsbeschränkungen auf beiden Seiten des Atlantiks so gefährlich.


Die Qualität und Tradition unserer Lebensmittel ist eine besondere Stärke im  heutigen Welthandel.“

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.