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Nach katastrophaler Obsternte 2017 werden Rufe nach Hilfen laut

Erst kam der Frost, dann zu viel Regen und schließlich blieben die Bienen fern: Für Obstbauern war das Jahr 2017 nahezu ein Totalausfall. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise wurde eine der schlechtesten Apfelernten seit der Wende eingebracht. Auch Sachsen und Sachsen-Anhalt hat es hart getroffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Erst kam der Frost, dann zu viel Regen und schließlich blieben die Bienen fern: Für Obstbauern war das Jahr 2017 nahezu ein Totalausfall. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise wurde eine der schlechtesten Apfelernten seit der Wende eingebracht. Mit 20.000 t gab es hier fast nur halb so viel wie im Mittel der vergangenen Jahre. Für die ökologisch wirtschaftenden Bauern fordert der BUND daher "Frost-Hilfen", berichten NDR und MDR.

 

Eine so frühe Obstblüte hatte Udo Jentsch vom Landesverband "Sächsisches Obst" noch nicht erlebt. Schon Anfang April haben die Bäume angefangen zu blühen und wurden vom Frost hart erwischt: "Dann kam das sehr schlechte Nachblühwetter. Wir haben vom 10. April bis Mai trübes, nasses, kaltes Wetter gehabt, sodass dort auch die Insekten nicht so optimal geflogen sind. Die Bestäubung ist also nicht ideal gelaufen und wir haben eine extrem lange Blüte gehabt", sagte der dem MDR.

 

In Sachsen gebe es Betriebe mit 70 % Ausfall. „Im Durchschnitt kann man sagen, dass in Sachsen und in Sachsen-Anhalt ein Verlust von circa 30 % zu verzeichnen ist, was die Erntemenge angeht", so Jentsch weiter. Besonders hart habe es die Bauern im Norden und Westen des Freistaats sowie in Mecklenburg-Vorpommern getroffen. In MV liege der Ernteausfall laut einer BUND-Umfrage bei durchschnittlich 76 %. Die Mostereien verzeichneten einen Produktionsausfall von 82 %, meldet der NDR.

 

Deshalb fordere die Umweltschutzorganisation eine Entschädigung vom Staat. Da Frostschäden nach deutscher Regelung als widrige Witterungsverhältnisse gelten, könnten die Ausfälle zu maximal 80 % von den Bundesländern entschädigt werden, falls mehr als 30 % der durchschnittlichen Jahreserzeugung eines Betriebes zerstört würden, begründet der Verband seine Forderung. Auch in den Obst- und Weinbauländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sollten Betroffene entschädigt werden.


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Steinobst besonders hart getroffen


Extrem betroffen von dem Frost soll jedoch der Bereich des Streuobstes sein, berichtet der MDR weiter. Hier war die Ernte wohl so schlecht wie noch nie, sagt Andreas Mehlhorn vom Fruchtsaftverband Sachsen, einem Zusammenschluss regionaler Lohnmostereien dem MDR: "Wir hatten Ernteeinbußen zwischen 70 und 90 %, flächendeckend in Sachsen." Zum schlechten Wetter kam dieses Jahr noch die sogenannte Alternanz, erzählt Mehlhorn. Das heißt, dass die Bäume ohnehin in jedem zweiten Jahr weniger Früchte tragen.

 

Dem Landesverband "Sächsisches Obst" zufolge kostet ein Kilo Äpfel momentan mindestens rund 1,70 Euro. Im vergangenen Jahr war ein Kilo schon für rund 0,80 Euro zu haben.

Auch der Apfelsaft ist in diesem Jahr teurer, sagt Klaus Heitlinger vom Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie: "Die Preise für Apfelsaft sind schon gestiegen. Im Discounter liegen sie bei rund 99 Cent pro Liter, also bei knapp einem Euro. Vorher waren es 75 Cent. Das ist immer noch ein Preis, der aus unserer Sicht zu verkraften ist, ein Euro für einen Liter Saft ist eigentlich immer noch ein sehr günstiger Preis. Anders sieht es hingegen bei Biosaft aus. Der ist gestiegen auf rund 2 Euro im Discounter und in anderen Handelsschienen wohl noch höher."

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