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Gänsegipfel: Bauern, Jäger und Naturschützer diskutierten auf Wiese

Bei einem „Gänsegipfel“ auf einem Feld in Ockholm (Kreis Nordfriesland) ging esam Montag um die massiven Schäden am Grünland durch die massenhaft einfallenden Gänse. Landwirt Oke Martinen erklärte, dass die Schäden auf seinen Flächen im deutlich fünfstelligen Bereich lägen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem „Gänsegipfel“ auf einem Feld in Ockholm (Kreis Nordfriesland) ging esam Montag um die massiven Schäden am Grünland durch die massenhaft einfallenden Gänse. Landwirt Oke Martinen erklärte, dass die Schäden auf seinen Flächen im deutlich fünfstelligen Bereich lägen. Für besonders ausgewiesene Bereiche bekäme er zwar 360 Euro Entschädigung pro Hektar, aber die machten nur rund ein Fünftel seiner Wirtschaftsflächen aus, berichtet die Zeitung SHZ. 10 000 Euro habe er schon in erfolglose Vergrämungsaktionen investiert.


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Schleswig-Holsteins Bauernverbandspräsident Werner Schwarz bestätigte laut der Zeitung, dass dies ist ein landesweites Problem sei und der Schaden sehr groß wäre. Die Zahl der Tiere explodiere. Auch Touristen seien betroffen, weil Gänse ihren Kot an Küsten und Seen hinterlassen.


Schwarz sprach sich für staatliche Entschädigungen für die Fraßschäden aus. Im Nachbarland Niedersachsen hätten die Bauern sogar schon die Landesregierung verklagt. Der Präsident beklagt, dass die Gänse auf Naturschutzflächen ungestört rasten, sich aber von den Wirtschaftsflächen ernähren.


Der Vizepräsident des Landesjagdverbandes, Andreas-Peter Ehlers, fordert unterdessen eine Ausweitung der Jagd. Die Jäger seien bereit, wenn sie nur dürften. Das lehnt erwartungsgemäß die Naturschutzseite ab. Frank Hofeditz vom Nabu sieht zwar auch ein, dass „einige Landwirte Schäden hätten und dafür entschädigt werden müssten, das Problem sei aber regional sehr unterschiedlich.


Ins selbe Horn stößt Tobias Langguth vom Bund für Umwelt und Naturschutz. Er behauptet, die betroffenen Landwirte könne man an einer Hand abzählen, weshalb Jagd oder eine Entschädigung „Quatsch“ seien. Die Bauern würden damit nur ihre Ernte vergolden, zitiert ihn die SHZ. „Es ist nicht nachweisbar, dass der Ertrag auf Flächen geringer ausfällt, auf denen Gänse waren.“ Zudem gebe es nicht zu viele Tiere.


Kaum glauben konnten diese Aussagen die anwesenden Bauern, berichtet die Zeitung weiter. Manche Flächen seien „schwarz gepickt“. Auf Amrum etwa sei eine vernünftige Landwirtschaft nicht mehr möglich.


Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte laut Presseberichten zu, eine Entschädigung für durch Gänsefraß entstandene Schäden prüfen, statt Ausgleichsmöglichkeiten über den Vertragsnaturschutz anzubieten. Sprich: Bauern könnten Geld bekommen ohne Flächen aus der Nutzung zu nehmen. Aber nur wenn die EU mehr Geld gibt – und auch dann erst ab 2021.


Mehr im Video von Sönke Hauschild:


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