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Dürrehilfen: Woher kommen die verschiedenen Schadenssummen?

Die diesjährigen Schäden in der Landwirtschaft durch die Trockenheit werden vom DBV auf mehr als 3 Mrd. € geschätzt. Das BMEL kommt allerdings bei der Berechnung für seine Dürrehilfe auf 680 Mio. €. Schadenssumme von Landwirten in Notlagen. Woher kommt diese große Differenz?

Lesezeit: 4 Minuten

Die diesjährigen Schäden in der Landwirtschaft durch die Trockenheit werden vom DBV auf mehr als 3 Mrd. € geschätzt. Das BMEL kommt allerdings bei der Berechnung für seine Dürrehilfe auf 680 Mio. €. Schadenssumme von Landwirten in Notlagen. Woher kommt diese große Differenz?


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Bei der Entscheidung zu den Dürrehilfen am Mittwoch hat das BMEL die Schadenshöhe der Betriebe in Notlagen auf 680 Mio. € geschätzt. Die Hälfte davon, nämlich 340 Mio. € sollen über das Bund-Länderprogramm rückzahlungsfrei entschädigt werden. Dabei stützten sich die Zahlen auf den vorläufigen Erntebericht, der auf Grundlage der Informationen der einzelnen Länder erstellt wurde. Die Schadenshöhe des BMEL beläuft sich also im Gegensatz zu den Zahlen des DBV nicht auf die gesamtdeutsche Ernte, sondern lediglich auf die Betriebe, die unter die aufgestellten Kriterien „Betroffenheit“ und „Bedürftigkeit“ fallen.




Betroffen sei ein Betrieb, wenn er mehr als 30 % Verluste im Vergleich zu den Vorjahren verzeichne. Bedürftig sei, wer in seiner Existenz bedroht ist, so Klöckner. Genau wie auch 2003 schon findet zur Feststellung des zweiten Kriteriums in jedem Einzelfall eine Bedürftigkeitsprüfung durch die Länder statt. Klöckner hat verkündet, dass nach aktuellen Schätzungen dieses Jahr auf rund 10.000 Betriebe diese Kriterien zutreffen.




Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte schon vor zwei Wochen die voraussichtlichen Verluste des aktuellen Erntejahres auf 2 bis 3 Mrd. € geschätzt. Am gestrigen Mittwoch kommentierte Rukwied, dass sich die Schätzungen mit dem vom DBV gestern vorgelegten Erntebericht nun bestätigt hätten. „Allein acht der sechszehn Bundesländer haben bereits einen Schaden von insgesamt 3 Mrd. € angemeldet“, sagte Rukwied. Damit bezieht er sich allerdings auf die gesamten Ernteschäden, die die Landwirte in Deutschland dieses Jahr verzeichnen. Der DBV erklärt, dass auch die aktuell hohen Erzeugerpreise die Mindererträge keinesfalls ausgleichen könnten. „Nicht mal 30 Prozent der Landwirte profitiere von den hohen Preisen“, sagte DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel am Mittwoch. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner legte jedoch bei der Vorstellung der Dürrehilfen des Bundes und der Länder Wert darauf, dass nur existenzielle Schäden vom Staat rückzahlungsfrei ausgeglichen werden könnten. „Es gibt einen Unterschied zwischen den allgemeinen Trockenheitsschäden und denen, die unter Bedürftigkeit fallen“, sagte sie.




Wie sieht es mit den Erntemengen aus?


Klöckner hat dem Kabinett am Mittwoch ihre vorläufige Erntebilanz vorgestellt, welche die bisher schon geschätzten Ernteeinbußen statistisch abgesichert bestätigen. Am stärksten betroffen von den Ernteeinbußen sind demnach Schleswig-Holstein (- 31%), Brandenburg (- 27%), Sachsen-Anhalt (- 26%) und Mecklenburg-Vorpommern (- 25%). 14 der 16 Bundesländer haben Schäden angemeldet, lediglich Rheinland-Pfalz und das Saarland nicht. Der BMEL Erntebericht weist für 2018 eine Getreideernte von 34,52 Mio. t aus, im Vergleich zur Vorjahresernte sind das 6,49 Mio. t beziehungsweise 15,8% weniger Getreide. Auch beim Raps fällt die Erntemenge mit 3,65 Mio. t 14,5% schlechter aus als im Vorjahr und 21 % schlechter als der Durchschnitt der Jahre 2015-2017.




Auch bei den Angaben zu den Erntemengen gehen die Informationen des DBV und des BMEL etwas auseinander. Laut Bauernverband wurde dieses Jahr eine Getreideernte von 35,6 Mio. t eingefahren. Das seien im Vergleich zum Vorjahr 12,3 Mio. t weniger bzw. 22% weniger. Außerdem gibt der Bauernverband keinen Dreijahresvergleich, sondern einen Fünfjahresvergleich an, der noch drastischer aussieht mit einem Minus von 26%. Für den Raps bilanziert der DBV eine Ernte von 3,3 Mio t und ist damit in etwa bei den Zahlen des Ministeriums. Hier gibt der Verband lediglich den Fünfjahreswert von knapp 5,2 Mio. t an, den die diesjährige Ernte um 36% verfehlt. Diese Daten beruhen auf Informationen der Landesbauernverbände und sind Hochrechnungen, wobei die Daten des BMEL direkt von den statistischen Auswertungen der Länder kommen.

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