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ASP: Heute Belgien, morgen wir?

Die Afrikanische Schweinepest steht nicht nur vor der Tür. Spätestens seit dem Auftreten in Belgien hat sie bereits angeklopft. Sollte das Virus über Wildschweine in die Eifel gelangen, stehen deutschen Schweinehaltern schwere Zeiten bevor.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Afrikanische Schweinepest steht nicht nur vor der Tür. Spätestens seit dem Auftreten in Belgien hat sie bereits angeklopft. Sollte das Virus über Wildschweine in die Eifel gelangen, stehen deutschen Schweinehaltern schwere Zeiten bevor. Ein Kommentar von Gerburgis Brosthaus vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:


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"Vieles spricht dafür, dass auch Deutschland in nächster Zeit mit einem ASP-Ausbruch rechnen muss. Die Wildschweindichte ist mehr als hoch im belgischen ASP-Gebiet und der Wildwechsel rege in dem bewaldeten Hügelland zwischen Ardennen und Eifel. Außerdem befanden sich die infizierten Wildschweine im Zustand der Verwesung. Dadurch hatte das Virus Zeit, zu streuen.


Gut, dass die Belgier aus den Erfahrungen der Tschechen gelernt haben. Tschechien ist das einzige Land in Osteuropa, das innerhalb von einem Jahr nach Erstausbruch die Seuchenlage im Griff hat. Möglich machte dies der Einsatz von Scharfschützen, Zäunen und Nachtsichtgeräten. Ein wesentliches Element war, nicht übereilt zu schießen, um die Wildschweine nicht auseinanderzusprengen. Das haben die Belgier verstanden und im gefährdeten Gebiet von rund 63  000 ha ein Jagdverbot erlassen, um die Wildschweine nicht in bislang freie Gebiete zu vertreiben.


Stattdessen wird intensiv nach Falltieren gesucht, um die Ausdehnung genauer zu erkennen. Erst in der angrenzenden Pufferzone soll intensiv gejagt werden, um die Population auszudünnen und der Verbreitung des Virus Einhalt zu gebieten. Da die Belgier wie kaum eine andere Nation in Europa auf den Schweinefleischexport angewiesen sind, werden sie ihre Hausaufgaben so sorgfältig wie möglich erledigen.


Wenn das Virus aber über Wildschweine in die Eifel gelangt, stehen deutschen Schweinehaltern schwere Zeiten bevor. An dieser schwer zugänglichen Region haben sich die deutschen Seuchenbekämpfer schon einmal fast die Zähne ausgebissen, als sie Mitte des vorigen Jahrzehnts gegen die Klassische Schweinepest bei Wild-schweinen kämpften.


Für die deutschen Schweinehalter käme ein Ausbruch einer wirtschaftlichen Katastrophe gleich. Bei der ASP sind die Sperrzonen ungleich größer als bei der Klassischen Schweinepest, ebenso die Dauer der Sperren. Frühestens sechs Monate nach dem letzten ASP-Ausbruch sieht die EU eine Aufhebung vor.


Einer Exportnation wie Deutschland würde der Markt um die Ohren fliegen. Es droht der sofortige Verlust der asiatischen Märkte, sobald mit dem ersten Ausbruch das ASP-frei-Zertifikat hinfällig ist. Innerhalb der EU blieben Exporte aus dem gefährdeten Gebiet möglich, jedoch erst nach aufwendigen Untersuchungen. Ob die Abnehmer in den EU-Nachbarstaaten die Notlage ausnutzen, werden wir jetzt am Beispiel unserer belgischen Nachbarn erleben. Belgien könnte sich in mehrfacher Hinsicht zur Blaupause für die deutschen Schweinehalter entwickeln."


Hinweis der Redaktion: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.

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