Der Geschäftsführer eines Landwirtschaftsbetriebes der Region Brand-Erbisdorf muss sich vor dem dortigen Amtsgericht wegen vorsätzlicher Gewässerverunreinigung verantworten. Wie die FREIE PRESSE unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Chemnitz berichtet, soll der 56-jährige Landwirt dafür verantwortlich sein, dass über Jahre mit organischen Stoffen belastetes Abwasser aus einem Milchviehstall in einen Dorfbach eingeleitet wurde. Eine Nachbarin hatte ihn angezeigt.
Die Inhaltsstoffe seien über die innerbetriebliche Abwassersammelanlage in einen Teich und von dort über einen offenen Graben in den Bach gelangt, erklärt die Zeitung weiter. In dem Wasser habe sich ein Abwasserpilz gebildet und sich bis zum Dorfteich ausgebreitet, Flora und Fauna seien durch den Pilz und die Fäkalbakterien verdrängt worden.
Obwohl der Angeklagte bei mehreren Kontrollen der zuständigen Wasserbehörde 2014 und 2015 zur Beseitigung der Missstände aufgefordert worden sei, habe er keine dazu geeigneten Maßnahmen veranlasst, so die Staatsanwaltschaft weiter. Seiner Pflicht, den ordnungsgemäßen Betrieb und die Funktionssicherheit der Abwasserentsorgung regelmäßig zu kontrollieren und zu gewährleisten, sei er nicht nachgekommen.