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Afrika, der schlafende Agrarriese?

Aktuell droht in Ostafrika eine verheerende Hungerkatastrophe. Im dritten Jahr in Folge hat es zu wenig geregnet. Hilfslieferungen sind unverzichtbar, um die ärgste Not zu lindern. Immer drängender stellt sich die Frage: Kann sich Afrika in Zukunft selbst versorgen?

Lesezeit: 2 Minuten

Aktuell droht in Ostafrika eine verheerende Hungerkatastrophe. Im dritten Jahr in Folge hat es zu wenig geregnet. Hilfslieferungen sind unverzichtbar, um die ärgste Not zu lindern. Immer drängender stellt sich die Frage: Kann sich Afrika in Zukunft selbst versorgen?


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2030 werden rund 1,7 Mrd. Menschen auf dem schwarzen Kontinent leben – ein Drittel mehr als heute. Die Antworten der Experten fallen unterschiedlich aus. „Ich kenne kein Problem der landwirtschaftlichen Entwicklung, das so umstritten ist,“ zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) die Hohenheimer Agrarprofessorin Regina Birner.


Stein des Anstoßes ist eine Studie der Weltbank von 2009, nach der es angeblich 400 Mio. ha ungenutzte Agrarflächen in Afrika gibt. Das wäre ein Viertel der weltweiten Ackerfläche. Die Agrarexperten des Internationalen Mais- und Weizenverbesserungszentrum CIMMYT in Äthiopien halten diese Zahl für überzogen. Man müsse Waldflächen und ökonomisch nicht produktive Flächen abziehen. Dann wären aber noch immer noch 80 bis 170 Mio. ha zusätzlich verfügbar.


Auf diese Flächen haben die afrikanischen Landwirte aber keinen vollständigen Zugriff, weil diese z. T. internationalen Investoren gehören. Über den Umfang des sog. „Landgrabbings“ gibt es aber ebenfalls sehr unterschiedliche Einschätzungen. CIMMYT geht von 20 Mio. ha aus. Die Hilfsorganisation Oxfam sieht dagegen mehr als 47 Mio. ha in ausländischer Hand.


Genauso strittig ist die Frage, welche Agrarstruktur für Afrika die beste ist. „Eine kleinbäuerliche Strategie ist das weitaus effektivste Mittel der Armutsbekämpfung“, so die Landrechtexpertin Marion Aberle von der Welthungerhilfe gegenüber der SZ. Dem stimmt Regina Birner im Prinzip zu. Allerdings gebe es Grenzen. In Sambia liegt zum Beispiel die Hälfte der Agrarlandreserven weit ab von den städtischen Gebieten, die für Kleinbauern nicht erreichbar sind. Deshalb entwickeln sich in solchen Regionen eher Großbetriebsstrukturen.


Für Antony Chapoto vom sambischen Forschungsinstitut für Landwirtschaftspolitik (IAPRI) ist daher klar: „Wir müssen die Koexistenz organisieren und das Land durch Straßen, Bewässerung und Forschung erschließen.“ Dazu brauche man Land-rechte für Kleinbauern, strenge Umweltschutzregeln und eine gute Regierung.


Das koste Geld und berge hohe soziale und ökologische Risiken, weiß Birner. Deshalb sei es zunächst viel wichtiger, die Erträge auf den schon bewirtschafteten Flächen durch besseres Saatgut, passende Düngung und gute Beratung zu steigern.

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