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Agrarminister Meyer: Überflussgesellschaft den Stecker ziehen

Rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel landet auf dem Müll. Pro Kopf sind das jedes Jahr mehr als 80 Kilogramm. In Niedersachsen entspricht das rund 1,8 Millionen Tonnen.

Lesezeit: 2 Minuten

Rund ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel landet auf dem Müll. Pro Kopf sind das jedes Jahr mehr als 80 Kilogramm. In Niedersachsen entspricht das rund 1,8 Millionen Tonnen.


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Um diese Verschwendung zu reduzieren, hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer einen „Runden Tisch Lebensmittelwertschätzung" ins Leben gerufen, dessen Teilnehmer Ende Januar zum ersten Mal zusammen kamen. „Was Tag für Tag passiert, ist keine Bagatelle", sagte der Minister. „Wir sind moralisch, ökonomisch und ökologisch dazu verpflichtet, das Wegwerfen von Lebensmitteln zu stoppen. Wir müssen der Überflussgesellschaft den Stecker ziehen."


Akteure des Runden Tischen sind Vertreter aller relevanten Wirtschafts- und Sozialpartner - unter anderem neben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch Vertreter der Kirchen, der Landwirtschaft, des Handels, der Gewerkschaften, der Wissenschaft sowie von Nicht-Regierungsorganisationen. Das Ziel des Landwirtschaftsministers: „Mit dem Verramschen von Lebensmitteln muss Schluss sein. Sie haben einen Wert und der muss sich im Preis niederschlagen. Die Bauern haben ein Recht darauf, für ihre Leistungen angemessen bezahlt zu werden." Das sei auch der richtige Weg, „um eine bäuerliche Landwirtschaft zu fördern und nicht weiter Agrarpolitik nach der Devise ,Wachsen oder Weichen' zu betreiben", so Meyer.


Meyer machte deutlich, warum ihn die Entwicklung so umtreibt: Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen wegen des Wegwerfens von Lebensmitteln legen nahe, dass pro Person Kosten von mehr als 230 Euro pro Jahr anfallen. Meyer: „Wenn jeder von uns weniger Lebensmittel verschwenden würde, hätte das enorme wirtschaftliche und ökologische Effekte. Ressourcen würden geschont, Abfall und klimaschädliches Kohlendioxid könnten eingespart werden."


Einen Bewusstseinswandel bewirken könnte nach Überzeugung des Ministers bereits ein Umdenken beim Mindesthaltbarkeitsdatum. Meyer: „Über diese Formulierung muss man reden. Zum Beispiel gefällt mir das englische „best before" besser, weil es etwas über Qualität und Frische, aber nicht über Gesundheitsgefährdung ausdrückt. Im Deutschen wird das Mindesthaltbarkeitsdatum immer mit Ungenießbarkeit gleichgesetzt, was nicht stimmt."


Eine der Ursachen für die geringe Wertschätzung von Lebensmitteln hierzulande liegt auch darin, dass die Preise für Lebensmittel in Deutschland die niedrigsten im europäischen Vergleich sind. Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher geben rund zehn Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus. 1970 waren es noch 20 Prozent. In anderen europäischen Staaten ist der Anteil weitaus höher: Fast 16 Prozent sind es in Frankreich, mehr als 20 Prozent in Spanien und Italien.

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