EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hat die Landwirtschaftsminister der Mitgliedstaaten eindringlich dazu ermahnt, einer schnellen Zulassung der transgenen Maislinie MON88017 zum Import als Futter- und Lebensmittel nicht im Wege zu stehen. Beim Agrarrat in Brüssel wies die Dänin vergangene Woche auf Spurenfunde des gentechnisch veränderten Organismus (GVO) in Sojalieferungen nach Deutschland, Spanien und Dänemark hin. Damit griff sie Befürchtungen der Futtermittelhersteller hinsichtlich möglicher Versorgungsengpässe auf.
Aufgrund des Nulltoleranzprinzips dürfen in Importen aus Drittstaaten keinerlei in der EU nicht zugelassene GVO gefunden werden, auch nicht in Spuren von weniger als 0,1 %. Betroffene Lieferungen werden blockiert, was die Unsicherheit für die Händler erhöht. Bis Mittel Juli seien auf diese Weise bereits 200 000 t US-Soja der Eintritt in die EU verwehrt worden, berichtete die Agrarkommissarin. Sie stellte klar, dass das Monsanto-Produkt bereits ein positives Risikogutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erhalten habe. Gleichzeitig bedauerte Fischer Boel das Abstimmungsverhalten der Mitgliedstaaten im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH), wo es im Juli kein eindeutiges Votum für oder gegen die Zulassung gegeben habe.