Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) sucht angesichts des anhaltenden Rückgangs ihrer Versichertenzahlen insbesondere in der Krankenversicherung und der Alterssicherung nach Möglichkeiten, ihren Fortbestand längerfristig zu sichern.
Der Vorsitzende des Bundesträgers, Martin Empl, hat dazu erneut die Übernahme von zusätzlichen gesellschaftlichen Aufgaben durch die SVLFG sowie eine Verbreiterung des Versichertenstammes in die Diskussion gebracht.
Die SVLFG könne Multiplikator für gesunde Ernährung und Ernährungsprävention sein, sagte Empl bei einem Parlamentarischen Abend der Sozialversicherung gestern in Berlin. Zudem könne die SVLFG aufgrund ihrer Kompetenz und Vernetzung die Prävention im ländlichen Raum organisieren. Schließlich biete sich die Übernahme von Verantwortung für die politisch angestrebte Alterssicherung für sogenannte Soloselbständige an.
Empl verwies auf die jahrzehntelange Erfahrung der landwirtschaftlichen Alterssicherung als einziges grundsicherndes Rentensystem in Deutschland. Daher liege es nahe, die vorhandenen Strukturen für eine Alterssicherung derjenigen Soloselbständigen innerhalb der grünen Branche zu nutzen, die bereits in der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft versichert sind.
Verärgert zeigte sich der SVLFG-Vorsitzende über Kritik an der Verteilung der Bundesmittel für die Landwirtschaftliche Unfallversicherung (LUV), die auf den Bundesrechnungshof zurückgehen soll. Den Vorwurf, die zehn größten Betriebe in Deutschland erhielten den weit überwiegenden Teil des Geldes, nannte Empl „schlichtweg falsch“. Tatsächlich entfielen rund 800 000 Euro der auch für 2018 in Aussicht stehenden 178 Mio Euro für die LUV auf die zehn größten Betriebe. Das entspreche einem Anteil von 0,45 %.