Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Am Klimawandel sind wir alle schuld

„Man kann die Bauern als die ersten deutschen Opfer des Klimawandels sehen. Trotzdem haben viele für sie eher Häme als Verständnis übrig. Die Landwirte trügen selbst zum Klimawandel bei, sie sicherten sich nicht ausreichend dagegen ab, und jetzt hielten sie auch noch die Hände auf, das hört man derzeit oft.“

Lesezeit: 3 Minuten

„Man kann die Bauern als die ersten deutschen Opfer des Klimawandels sehen. Trotzdem haben viele für sie eher Häme als Verständnis übrig. Die Landwirte trügen selbst zum Klimawandel bei, sie sicherten sich nicht ausreichend dagegen ab, und jetzt hielten sie auch noch die Hände auf, das hört man derzeit oft“, schreibt Sören Götz in einem lesenswerten Kommentar in der ZEIT.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Seiner Meinung nach könne eine nachhaltige Landwirtschaft alleine die globale Erderwärmung auch nicht aufhalten. Die Bauern würden im gleichen Dilemma wie alle stecken. Jeder wisse, was schädlich für das Klima ist, und verdränge es immer wieder aufs Neue. „Ja, viele Landwirte düngen zu viel. Aber viele von uns steigen auch regelmäßig in den Flieger, noch mehr essen jeden Abend ihr Wurstbrot“, gibt Götz zu bedenken.


Die meisten Menschen würden eben nur etwas gegen Bedrohungen tun, die unmittelbar bevorstehen, und nichts gegen so etwas Abstraktes wie die globale Erwärmung – oder dagegen, dass die Rente in 30 Jahren nicht reichen könnte. Deshalb ist es laut dem Journalisten scheinheilig, den Landwirten jetzt die Hauptschuld am vom Menschen verursachten Klimawandel zuzuschieben und andere Industrien und sich selbst auszunehmen.


Im weiteren Verlauf seines Kommentars schildert Götz anhand der Bewässerung, wo die Hürden bei der Anpassung an immer trockenere Sommer sind: Man benötigt teure und komplexe Beregnungstechnik, die sich erstmal rentieren muss. Und es sind Genehmigungen nötig, um Wasser nutzen zu dürfen. Gleichzeitig müssten sich die Bauern auf Starkregenereignisse vorbereiten. Versicherungslösungen gegen Sturm, Hagel und Wasser gebe es, nur gegen Dürre seien sie unbezahlbar.


„Was den Landwirten bisher allerdings noch mehr zusetzt als der Klimawandel, ist der Preisdruck. Lebensmittel sind in Deutschland viel zu billig: In nur acht Staaten geben die Menschen einen noch geringeren Teil ihres Einkommens für Nahrung aus. Milch für 61 Cent pro Liter erleichtert es den Bauern nicht gerade, klimafreundlich zu wirtschaften und Geld für schwierige Zeiten oder nötige Investitionen zurückzulegen“, stellt Götz weiter fest.


Er empfiehlt, dass die Politik den Bauern helfen sollte, etwa mit Zuschüssen zu Beregnungsanlagen, indem sie Steuererleichterungen für Rücklagen gewährt, oder durch eine EU-Agrarpolitik, die die Bauern zu mehr Klimaschutz anleitet. Ebenso dringend aber bräuchten die Bauern die Einsicht der Kunden, dass Landwirtschaft ein teils unberechenbares Geschäft ist und gute Lebensmittel ihren Preis haben.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.