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Antibiotikafreies Fleisch bei REWE für nur 2 Euro mehr?

REWE Dortmund bietet mit der „meat 4 you“ – Aktion antibiotikafreies Fleisch an, dass nur ein bis zwei Euro teurer ist als konventionelle Ware. Der WDR wollte daher wissen, ob das nur ein Lockangebot ist und wie die Landwirte das hinbekommen. In der Brache ist man nicht so begeistert über die LEH-Aktion.

Lesezeit: 3 Minuten

REWE Dortmund bietet mit der „meat 4 you“ – Aktion antibiotikafreies Fleisch an, dass nur ein bis zwei Euro teurer ist als konventionelle Ware. Der WDR wollte daher wissen, ob das nur ein Lockangebot ist.


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Das sagt REWE


Wie das Unternehmen auf seiner Homepage schreibt, garantieren alle Landwirte von „meat 4 you“ eine tiergerechte Aufzucht und Fütterung ihrer Schweine. Die Tiere würden ausgesuchtes und nährstoffreiches, gesundes Futter ohne Antibiotika erhalten. Zudem würden die Vertrags-Landwirte auf eine stressfreie und glückliche Haltung der Schweine mit genügend Platz im Stall für Bewegung und zum Spielen achten.


Mit einem Körpergewicht von ca. 30 Kilogramm würden die Ferkel in die Mast auf einem Betrieb in NRW gehen. Mit etwa 120 Kilogramm würden sie geschlachtet. Sollte dennoch einmal ein Tier erkranken und entsprechend behandelt werden müssen, dann erhalte es eine elektronische Ohrmarke. Das erkrankte Tier sei somit erkennbar und werde nicht zum Verkauf unter „meat 4 you“ angeboten. So könnten die Landwirte garantieren, dass für „meat 4 you“ nur Fleisch von Tieren ohne Antibiotika-Behandlung in die REWE- Fleischtheken kommt, so der Händler.


WDR schaut sich Vertragsmast an


Auf Anfrage des WDR wollte das Unternehmen keine Adressen der Mäster herausgeben. Da REWE jedoch prominent mit einem Familienbetrieb aus Langenberg wirbt, konnte der WDR den Hof ausfindig machen und mit dem Landwirt sprechen. Die Ställe sind herkömmlich konventionell mit 3000 Mastschweinen.

Der Landwirt bestätigt, dass er ohne Antibiotika auskomme. Möglich mache dies das geschlossene System, ein hoher Hygienestandard sowie Impfungen. Von außen könnten keine Krankheiten in die Ställe gelangen. Rewe zahlt den Erzeugern zwei Cent mehr pro Kilo, wenn die Tiere nicht mit Antibiotika behandelt werden. Rewe Dortmund äußert sich dazu folgendermaßen: "Wir setzen einen Anreiz für landwirtschaftliche Betriebe, den Antibiotikaeinsatz weiter zu reduzieren."


Dass der Mäster seine Ställe für das REWE-Programm nicht extra umbauen musste, wertet der WDR so, dass es ja offenbar nicht so schwer sein könne, auf Antibiotika zu verzichtet.


Kritik


Nicht glücklich über das Programm zeigt sich unterdessen die Schweinevermarktung Rheinland in Geldern. Dort befürchtet man, dass der Handel so Anreize gebe, kranke Tiere nicht oder zu spät zu behandeln. Das kollidiere aber mit dem Tierschutz.


Gar als Verbrauchertäuschung wertet Tierschützerin Reinhild Benning von Germanwatch das Programm. Die Antibiotikaregel gelte nämlich nur für Schweine ab 30 Kilo. Doch die seien sowieso robuster als Ferkel, die weiterhin mit Antibiotika behandelt würden. Jungtiere und Ferkel bekämen diese Medikamente, nur eben ausgewachsene Tiere nicht. Ein Unterschied, den kaum ein Verbraucher kenne, so die Agrarkritikerin, die früher für den BUND gearbeitet hatte.


Der WDR stellt zudem fest, dass auch in der klassischen Schweinehaltung heute kaum noch Antibiotika eingesetzt wird. Daher zahle der Verbraucher ohne Grund 20 % für das Aktionfleisch mehr, obwohl das herkömmliche Fleisch wohl den gleichen Standards entspricht.


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