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Auch Eier aus Deutschland sind mit Fipronil belastet

Auch Legehennenbetriebe in Niedersachsen sind von der illegalen Mixtur des Milbenbekämpfungsmittels „Dega16" mit dem Insektizid Fipronil betroffen: Ein Betrieb in der Grafschaft Bentheim hatte nach Kenntnis der Vorgänge in Belgien und den Niederlanden sich bei Behörden gemeldet. Auch bei ihm sind die Eier belastet.

Lesezeit: 4 Minuten

Auch Legehennenbetriebe in Niedersachsen sind von der illegalen Mixtur des Milbenbekämpfungsmittels „Dega16" mit dem Insektizid Fipronil betroffen: Ein Betrieb in der Grafschaft Bentheim hatte nach Kenntnis der Vorgänge in Belgien und den Niederlanden sich bei Behörden gemeldet. Daraufhin wurde eine Untersuchung von Eiern veranlasst. Der Befund ist positiv.


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Die Printnummer der Eier lautet 1-DE-0357731 und ist auch auf dem Portal www.lebensmittelwarnung.de veröffentlicht. Das niedersächsische Agrarministerium empfiehlt - wie zuvor bei anderen belasteten Eiern aus den Niederlanden - die Rückgabe der Eier und rät vom Verzehr ab.


„Das Verhalten des Legehennenhalters ist vorbildlich", sagte Verbraucherschutzminister Christian Meyer. „Die Landwirte und die Verbraucher sind die Leidtragenden dieses Eier-Skandals. Nach aktueller Erkenntnis befinden sich die Verursacher dieser verantwortungslosen Panscherei in Belgien oder den Niederlanden", so der Minister weiter. „Wer auch immer bewusst oder fahrlässig Mittel zur Schädlingsbekämpfung bei der Lebensmittelherstellung von Eiern und Fleisch verwendet hat, muss unnachgiebig zur Rechenschaft gezogen werden. Mit den belasteten Eiern wird eine Gesundheitsgefährdung insbesondere von Kindern billigend in Kauf genommen."


Unterdessen meldet Hessen, dass auch in dieses Bundesland belastete Eier geliefert wurden.


Kritik am Bundeslandwirtschaftsministerium


Meyer kritisierte überdies das Bundeslandwirtschaftsministerium und dazugehörige Behörden „wegen irreführender Behauptungen zu Gesundheitsgefahren". Die Argumentation, für Kinder gehe - bei einem Durchschnittskonsum in Deutschland - selbst bei den in Belgien festgestellten Höchstwerten von mit Fipronil belasteten Eiern keine Gesundheitsgefahr aus, „verharmlost das Problem". Wenn etwa ein Kind in Niedersachsen mehr Eier esse als die durchschnittlich in Deutschland verzehrten 0,6 Eier pro Tag, „dann ist die tägliche Aufnahmedosis dieses Giftes bereits überschritten". Daher bleibt es dabei: „Bei diesem toxischen Stoff gilt die Nulltoleranz. Er hat in Lebensmitteln nichts zu suchen."


Derzeit sind etwa 1,3 Millionen potenziell mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier von den Niederlanden über eine Packstelle in Nordrhein-Westfalen nach Niedersachsen gelangt, bereits im Handel und verkauft:


  • 1-NL 4128604
  • 1-NL 4286001.


Des Weiteren wurde das Ministerium von einem großen Vermarkter im Landkreis Vechta über weitere im Handel in Deutschland befindliche belastete Eier informiert. Der Vermarkter hatte auf Eigeninitiative Eier testen lassen, die aus den Niederlanden stammten. Das Ergebnis: Es wurden in acht von neun Fällen mit Fipronil belastete Eier entdeckt. Daher werden auch diese zurückgerufen:


  • 0-NL-4310001,
  • 1-NL-4167902,
  • 1-NL-4385701,
  • 1-NL-4339301,
  • 1-NL-4339912,
  • 2-NL-4385702,
  • 1-NL-4331901,
  • 2-NL-4332601,
  • 2-NL-4332602,
  • 1-NL-4359801.


Eine Übersicht über alle Stempelnummern belasteter niederländischer Eier ist zu finden unter: https://www.nvwa.nl/onderwerpen/biociden/fipronil-in-eieren/lijst-met-eicodes-waarvan-de-nvwa-adviseert-ze-niet-te-eten.


Naturprodukt Dega 16 gepanscht


Zudem gibt es nach aktuellem Stand in Niedersachsen neben dem bereits per Selbstanzeige festgestellten Betrieb in der Grafschaft Bentheim weitere vier Betriebe, in denen das mit Fipronil gemixte Mittel „Dega16" eventuell benutzt wurde. Meyer: „Die Bauern haben mit dem niederländischen Dienstleister im Vertrauen darauf zusammengearbeitet, dass alles korrekt und dem Gesetz entsprechend geschieht. Sie sind nach derzeitigem Kenntnisstand völlig unverschuldet in diese Lage geraten." Alle fünf Betriebe sind gesperrt worden. Weitere Untersuchungen finden statt.


Eigentlich ist das auf Basis ätherischer Öle hergestellte Dega16 ein zugelassenes Naturprodukt zur Bekämpfung von Läusen und Milben. Verboten ist jedoch die Vermischung mit Fipronil zur Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren. Dieses Insektizid wird in der Veterinärmedizin zur Bekämpfung etwa von Flöhen und Zecken bei Hunden und Katzen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten. Beim Menschen kann Fipronil in höheren Dosen Haut und Augen reizen sowie zu Übelkeit, Erbrechen und Kopf-schmerzen führen. In der Langzeitwirkung besteht der Verdacht auf Schädigung von Organen.


Meyer hat bereits den Bund aufgefordert, Stoff Fipronil in den nationalen Rückstandskontrollplan des Bundes aufzunehmen, damit dieser routinemäßig untersucht wird.


NRW weitet Liste aus


Unterdessen hat NRW am Mittwochabend seine Liste der betroffenen Stempelnummern ausgeweitet.


Von amtlicher Seite aus bestätigte Eier mit Fipronil-Belastungen:

  • 0-NL 4392501
  • 0-NL 4385501
  • 1-NL 4128604
  • 1-NL 4286001
Eigenkontrollergebnisse mit erhöhten Fipronil-Werten:

  • 2-NL-4322402
  • 1-NL-4322401
  • 0-NL-4170101
  • 1-NL-4339301
  • 1-NL-4385701
  • 1-NL-4331901
Nach der aktuellen Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind bei Gehalten bis 0,72 mg/kg Fipronil-Rückständen im Ei keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten. Bei Kleinkindern ist vorsorglich auch von einem Verzehr von belasteten Eiern mit niedrigeren Werten abzusehen.

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