Wenn die Europäische Kommission den Anbau von Amflora nicht in den nächsten Wochen genehmige, drohten nicht nur der BASF, sondern auch den Landwirten und der Stärkeindustrie drastische Einkommensverluste, warnte der Geschäftsführer von BASF Plant Science, Dr. Hans Kast. In Brüssel bezifferte er die erhofften Lizenzgebühr-Einnahmen für die BASF auf 20 - 30 Mio. Euro pro Jahr, machte jedoch keine Angaben zu den Einkommensvorteilen, die Amflora den Landwirten und der Stärkeindustrie bietet. Aus verfahrenstechnischen Gründen mochte Kast auch nicht sagen, bis wann die Kommission spätestens ihre Entscheidung treffen müsse, damit Amflora im nächsten Jahr angebaut werden könne; er erinnerte aber daran, dass die Landwirte ihre Anbauentscheidung für 2008 nach Weihnachten abschlössen. Wenn Amflora bis dahin nicht genehmigt sei, wendeten sie sich anderen Pflanzen zu. Nach Darstellung von Kast hat die Europäische Union ein zwiespältiges Verhältnis zum Wachstumssektor Biotechnologie. Einerseits unternehme die Gemeinschaft im Rahmen ihres sechsten und siebten Forschungsrahmenprogramms große Anstrengungen für die Biotechnologie; andererseits verlängere sie bei der konkreten Anwendung neuer Erkenntnisse aber ihr Gentechnikmoratorium. Seit 1998 habe die EU keine neue gentechnisch optimierte Pflanze mehr zum Anbau zugelassen. Kast schloss nicht aus, dass die BASF rechtliche Schritte gegen die Kommission ergreife, falls die Behörde ihrer Entscheidungspflicht nicht zügig nachkomme.
Ähnliches Thema: