Um die zunehmende Entfremdung von der landwirtschaftlichen Produktion in weiten Teile der Bevölkerung zu stoppen, schlägt Sebastian Schaller, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) ein Freiwilliges Landwirtschaftliches Jahr vor.
Seiner Ansicht nach ist dies bei uns ein anerkannter Weg, um jungen Erwachsenen einen Einsatz für die Gesellschaft zu ermöglichen und ihnen zugleich - und zwar unverbindlich - eine Perspektive für ihre berufliche Zukunft aufzuzeigen.
Die für die agrarische Branche zum Überleben notwendigen Veränderungen der letzten Jahrzehnte seien an vielen weitgehend vorbei gegangen. Ein FLJ könne dazu beitragen, dass sich junge Menschen stärker mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Landwirtschaft auseinandersetzen, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum. „Ähnlich dem Freiwilligen Jahr in der Kultur oder im digitalen Bereich ließe sich mit einem Freiwilligen Jahr in den agrarischen Berufen die gesellschaftliche Notwendigkeit moderner Nahrungsmittelproduktion realistisch vermitteln“, begründet der BDL-Bundesvorsitzende.
Das FLJ sollte sich am bisherigen Freiwilligen Sozialen Jahr orientieren. „Mit einem freiwilligen Jahr auf dem Hof oder in einem landwirtschaftlichen Betrieb und begleitenden Seminaren zu Persönlichkeitsbildung und zum Über-dem-Tellerrand-Schauen könnten Schulabsolventen die vielseitige Welt der Grünen Berufe entdecken. Die Gesellschaft ist reif für ein Freiwilliges Landwirtschaftliches Jahr“, schlägt Sebastian Schaller den Bogen zu den jugendpolitischen Forderungen des BDL zur Bundestagswahl 2017.