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Paris und Berlin wollen Unabhängigkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln erreichen

Französische und deutsche Forscher wollen die europäische Landwirtschaft unabhängiger von chemischen Pflanzenschutzmitteln machen. Paris und Berlin streben ein gemeinsames EU-Forschungsprojekt im Rahmen von "Horizont Europa" mit dem Titel „Hin zu einer von chemischen Pflanzenschutzmitteln freien Landwirtschaft“ an.

Lesezeit: 3 Minuten

Französische und deutsche Wissenschaftler wollen die europäische Landwirtschaft unabhängiger von chemischen Pflanzenschutzmitteln machen. Wie das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) auf Anfrage von top agrar präzisierte, soll das im Jahre 2017 vom nationalen französischen Institut für Landwirtschaftliche Forschung (INRA) in Nancy und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg initiierten Projekt „Hin zu einer von chemischen Pflanzenschutzmitteln freien Landwirtschaft“ ein EU-weites Forschungsprojekt im Rahmen von "Horizont Europa" werden.

 

Darauf verständigten sich der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Travert und seine deutsche Amtskollegin Julia Klöckner beim Antrittsbesuch der Bundeslandwirtschaftsministerin in Paris am Montag vergangener Woche.

 

„Für die Forschung zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln haben wir eine konkrete Forschungszusammenarbeit vereinbart. Wer aus gutem Grund Pflanzenschutzmittel wie Neonikotinoide verbietet, muss den Bauern auch Alternativen bieten“, sagte Julia Klöckner bei ihrer Rückkehr in Berlin. Daran müsse weiter und intensiver geforscht werden. Zumal damit internationale Standards gesetzt werden könnten,“ unterstrich Klöckner nach ihrem intensiven Meinungsaustausch mit ihrem französischen Amtskollegen Travert. „Dafür wollen wir unsere Kräfte bündeln“, erklärte Klöckner.

 

Paris will chemische Pflanzenschutzmittel verbannen, Berlin reduzieren

 

Projektkoordinatoren des deutsch-französischen Forschungsprojekts sind auf französischer Seite die Leiterin für Europaangelegenheiten Isabelle Albouy, vom Institut national de la recherche agronomique (INRA) und auf deutscher Seite Frank Ewert, Professor für Pflanzenbau an der Universität Bonn und zugleich

wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Zentrum für Agrarlandsforschung (ZALF).

 

„Inhaltlich geht es darum, für die Zukunft eine Unabhängigkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu erreichen“, erklärte das BMEL schriftlich auf Anfrage von top agrar.

 

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Bereits unter dem laufenden EU-Forschungsprogramm „Horizont 2020“ sind große EU-Forschungsprojekte zum Pflanzenschutz und zur Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel auf den Weg gebracht worden. Dazu zählen zum Beispiel das Diversifying Crop Protection network oder das EraNet C-IPM-Projekt mit dem Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse in der Agrarforschung EU-weit zu kommunizieren und Netzwerke zu bilden.

 

Französische und deutsche Wissenschaftler kooperieren

 

Das französische INRA ist mit 8.500 Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren Europas größtes Landwirtschaftliches Forschungszentrum. Die Wissenschaftler arbeiten seit Jahren an der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. So wird im lothringischen Nancy zum Beispiel nach Lösungen für einen vollständigen Ersatz chemischer Pflanzenschutzmittel gesucht. Im Vergleich dazu arbeitet das deutsche Leibniz-Zentrum für Agrarlandsforschung bisher vor allem an konkreten Reduktionsstrategien.

 

Im September wollen INRA und ZALF gemeinsam einen großen Projektantrag für eine Joint Technology Initiative (JTI) unter dem Titel „Zero Pesticides“ für das neue EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ auf den Weg bringen“.

 

Klöckner: „Paris und Berlin, wir sind der Motor Europas“

Die neuen Aktivitäten sind Teil einer verstärkten deutsch-französischen Achse in der Agrarpolitik. „Paris und Berlin, wir sind der Motor Europas, und das soll auch in der Agrarpolitik so bleiben. Frankreich und Deutschland sind Nachbarn, europäische Partner und gute Freunde. Wir wollen unsere traditionelle Zusammenarbeit fortsetzen und intensivieren“ erklärte Klöckner nach ihrem Antrittsbesuch am 25. Juni in Paris.

 

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kündigte zudem an, dass sie mit ihrem französischen Amtskollegen noch im Juli vor dem ersten EU-Landwirtschaftsministerrat unter österreichischem EU-Vorsitz eine gemeinsame Erklärung zur GAP-Reform veröffentlichen wolle. 

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