In seinem Protest gegen die intensive Landwirtschaft läutet der BUND die nächste Runde ein:
Im Abstand von bis zu 400 m um eine Geflügelmastanlage in Niedersachsen habe man am Boden und auf Pflanzen antibiotikaresistente Keime gefunden, teilt der Bund für Umwelt und Naturschutz jetzt mit.
Zusammen mit der örtlichen Bürgerinitiative und dem ZDF haben die Kritiker an einem Stall bei Neustadt am Rübenberge Stichproben genommen. In drei von zwölf Proben habe es ESBL-bildende E.coli-Bakterien gegeben. Der BUND bewertet die Funde als besorgniserregend, da die Keime unter anderem auch in Gärten eingetragen werden und über Rohkost wie Karotten oder Salate in die Nahrungskette gelangen können.
Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin: „Unsere Ergebnisse zeigen ein Problem, das Agrarministerin Ilse Aigner seit langem bekannt ist. Über die Abluft von Intensivtierhaltungen gelangen antibiotikaresistente Keime in die Umwelt und können die Gesundheit von Anwohnern gefährden. Ministerin Aigner muss umgehend handeln und die Menschen in der Umgebung solcher Anlagen wirksam vor den gesundheitlichen Risiken der Massentierhaltung schützen.“
Eine Richtlinie des Vereins deutscher Ingenieure (VDI) für sogenannte Bioaerosole, also luftgetragene Erreger, liege Bund und Ländern bereits vor, erklärt Benning weiter. Sie beinhalte Abstandsauflagen und Vorschriften für Luftfilter in Intensivtierhaltungen. Die Richtlinie sei jedoch bisher nicht in Kraft gesetzt worden. Dies müssten Ministerin Aigner und die Bundesländer umgehend nachholen. Antibiotikaresistente Keime dürften nicht weiter über die Stallabluft in Gärten und Lebensmittel gelangen. (ad)
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