Der Agrarminister von Mecklenburg-Vorpommern verspricht eine zügige Auszahlung der Fördergelder. Diese sollen bei Ernteausfällen zur Liquiditätssicherung beitragen. Insgesamt liegt der Getreideertrag aber nur leicht unter dem langjährigen Durchschnitt.
Mit Blick auf die witterungsbedingt schwierige Lage der Bauern im Land hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus eine möglichst zeitgerechte Auszahlung der Fördergelder und Flächenprämien versprochen. Auf der Pressekonferenz zur Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (MeLa) erklärte Backhaus, man werde alles daran setzen, den Landwirten durch die zeitgerechte Prämienzahlung bei der Liquiditätssicherung zu helfen. Derzeit arbeite sein Ministerium „mit Hochdruck“ daran, fehlerhaft gestellte Anträge für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) abzuklären. Er sei aber optimistisch, dass auch die restlichen Anträge bis zur MeLa, also vom 14. bis 17. September, komplett ausgezahlt werden könnten. Auch die Flächenprämien sollten bis zum Jahreswechsel bei den Landwirten sein.
Getreideertrag nur leicht unter dem langjährigen Durchschnitt
Eine möglichst rasche Auszahlung der Fördergelder ist nach Darstellung des Ministers nicht zuletzt deshalb geboten, weil das Jahr 2017 zu den „eher schwierigeren für die Landwirtschaft“ gehört. Eine ungünstige, feuchte Witterung habe vielerorts unmittelbar vor der Ernte für kaum befahrbare Schläge gesorgt. Punktuell seien deshalb auch Totalverluste verzeichnet worden. Laut Backhaus liegt der Ertrag für Getreide nach ersten Hochrechnungen mit 72,3 dt/ha zwar nur 0,6 % unter dem langjährigen landesweiten Durchschnitt. Dafür ließen die Qualitäten bei allen Getreidearten zu wünschen übrig. Höhere Maschinen- und Trocknungskosten schmälerten die Erträge zusätzlich. „Haben die Landwirte gehofft, ihre Einkommensverluste aus dem Vorjahr in diesem Jahr auszugleichen, müssen sie nun ernüchternd konstatieren, dass dies nicht gelingt“, resümierte der SPD-Politiker, der den Bauern aber dennoch eine „kämpferische Grundeinstellung“ attestierte. Diese werde sich auch auf der MeLa widerspiegeln.
Moderne Landwirtschaft auf der MeLa erfahren
Auf der 27. MeLa in Mühlengeez werden laut dem Schweriner Landwirtschaftsministerium mehr als 1.000 Aussteller auf rund 170.000 m2 zeigen, wie modern, produktiv und kreativ die Land- und Ernährungswirtschaft sein kann. Auf der Messe würden deutlich mehr als 180 Haustierrassen präsentiert, darunter auch die Honigbiene, die in diesem Jahr das Tier der MeLa sei. Am Stand des Agrarressorts sollen Schwerpunkte bei den Themen Düngegesetz und Düngeverordnung gesetzt werden. „Mit unserem Podium sind wir ebenfalls am Puls der Zeit. So habe ich ein Expertengespräch auf der MeLa zum Thema Seuchengeschehen einberufen, auf dem wir uns mit den Lehren aus der letzten Geflügelpest, mit der aktuellen Gefahr der Afrikanischen Schweinepest und dem wichtigen Thema der Bienengesundheit befassen“, kündigte Backhaus an. Ihm zufolge wird außerdem die Digitalisierung in der Landwirtschaft während des gesamten Messegeschehens eine Rolle spielen, beispielsweise auch beim Messerundgang mit der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig.
