In Baden-Württemberg haben selbst am Tag der Abgabe des neuen Gemeinsamen Antrages für 2017, am gestrigen Montag, immer noch einzelne Betriebe auf ihre Direktzahlungen aus 2016 gewartet.
Nach der letzten, am 4. Mai durchgeführten Bewilligung seien mittlerweile im landesweiten Schnitt 99,5 % der Direktzahlungen ausbezahlt, teilte das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart auf Anfrage von top agrar mit. Von den insgesamt ca. 42 500 Anträgen auf Direktzahlungen seien noch rund 200 Anträge zu bewilligen. Der nächste Bewilligungstermin sei für den 18. Mai geplant.
Vor allem Betriebe, die 2016 eine Vor-Ort-Kontrolle hatten, haben ihr Geld aber noch immer nicht und fühlen sich benachteiligt. Vielfach sind sie bei der neuen Antragsstellung in erhebliche Zeitprobleme geraten und befürchten dadurch nun Fehler und erneute Verzögerungen.
Gerade diese Betriebe sind sauer, dass das Landwirtschaftsministerium in Baden-Württemberg nicht schon frühzeitig im Herbst letzten Jahres über die Probleme bei der Bearbeitung und schleppenden Auszahlung der Anträge informiert hat und stattdessen eine Erklärung abgegeben hat, mit dem Versprechen, dass das Geld bis Jahresfrist kommt. „Dadurch hat das Ministerium uns großen Schaden zugefügt. Wenn wir das früher gewusst hätten, hätten wir die fehlende Liquidität deutlich günstiger finanzieren können, als danach“, sagt ein betroffener Landwirt.