So hatte sich Frankreichs Präsident Francois Hollande seinen Besuch bei der Agrarmesse Salon de l’Agriculture nicht vorgestellt: Aufgebrachte Landwirte buhten ihn durchweg aus und riefen „Nichtsnutz“, „Mistkerl“ und „Vollidiot“, berichtet die Frankfurter Allgemeine. Mitglieder des Bauernverbandes FNSEA hätten sogar den Stand des Landwirtschaftsministeriums niedergerissen, hieß es. Zwei Bauern wurden daraufhin festgenommen.
Gegen ein Pfeiffkonzert versuchte Hollande in einer kleinen Rede mitzuteilen, dass er die Hilferufe gehört habe und die Messe gerade deshalb besuche, um nationale Solidarität zu zeigen. Es werde alles getan, um den Landwirten zu helfen, zitiert ihn die Zeitung weiter.
Rund 5000 Landwirte würden jedes Jahr aufgeben, hielt die Bauernvereinigung Confédération Paysanne dagegen. Die Regierung schätzt, dass sich rund 40.000 landwirtschaftliche Betriebe in einer prekären Lage befinden. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen ist der Anteil der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelindustrie an der Wirtschaftsleistung des Landes von 6 % im Jahr 1980 auf derzeit 3,5 % zurückgegangen.