Baywa-Vorstand Klaus Josef Lutz hält eine nachhaltige Produktivitätssteigerung in der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion für unerlässlich, gerade weil die Nachfrage nach Rohstoffen für die Welternährung sowie zu energetischen und technischen Zwecken immer weiter wächst. Das sagte er am Montag auf dem Zentral Landwirtschaftsfest in München.
Die Ursache für die schwankenden und derzeit hohen Agrarpreise liege in erster Linie darin, dass es weltweit immer mehr Menschen gebe, die mit hochwertigen Nahrungsmitteln versorgt werden wollen. Gleichzeitig nehme der Bedarf an Bioenergie und nachwachsenden Rohstoffen zu, um eine Alternative zu fossilen Energieträgern zu schaffen. „Dadurch ist die Nachfrage nach Agrarrohstoffen in den letzten Jahren stark gestiegen, die schwankende Produktion konnte damit leider nicht Schritt halten, wodurch die Getreidevorräte immer weiter sinken“, erklärte Lutz.
Der weltweite Getreideverbrauch steige pro Jahr um rund 40 bis 50 Mio. t, was alleine der Produktionsmenge in Deutschland entspreche. Die engen Getreidebilanzen führten zu den hohen Preisen für Agrarrohstoffe. Kämen dann noch widrige Umwelteinflüsse wie in diesem Jahr die Dürre in den USA dazu, hätte das entsprechende Preisausschläge zur Folge, so Lutz.
Um dieses Dilemma zu lösen, „müssen wir die Voraussetzungen für eine höhere Ernte zum Beispiel durch Züchtung schaffen. Wir brauchen an den Standort angepasste, widerstandsfähige aber gleichzeitig ressourceneffiziente Getreidesorten, die auch bei widrigem Wetter hohen Ertrag bringen“, betonte Lutz. Daher müsse es gelingen, den Produktivitätsvorsprung in der deutschen und europäischen Landwirtschaft, unter Ausnutzung der günstigen natürlichen Voraussetzungen, durch erhebliche Forschungsanstrengungen weiterhin sicherzustellen. (ad)
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