Rund ein Jahr nach der Einführung des neuen Beratungssystems „Beratung.Zukunft.Land“ in Baden-Württemberg stecken offenbar etliche Organisationen in finanziellen Schwierigkeiten (siehe Südplus 6/2015).
Rund ein Jahr nach der Einführung des neuen Beratungssystems „Beratung.Zukunft.Land“ in Baden-Württemberg stecken offenbar etliche Organisationen in finanziellen Schwierigkeiten (siehe Südplus 6/2015). „Die meisten Beratungsdienste mussten Kredite aufnehmen oder ihre Mitglieder um eine Vorfinanzierung bitten“, erklärt Igor Herrmann, Vorsitzender des Beratungsdienstes für Schweinehaltung in Sigmaringen.
Grund für die angespannte Situation ist, dass die neuen Fördermittel der EU erst nach Abschluss der jeweiligen Beratungsmodule fließen. Das heißt unter Umständen erst nach einem Jahr. „Wir haben für 2015 noch Außenstände in Höhe von 48 000 €“, bestätigt Dr. Michael Buchholz vom LKV in Stuttgart. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden von den bisher abgeschlossenen 9 521 Beratungsverträgen erst für knapp 2.000 Fördermittel in Höhe von 1,8 Mio. € ausgezahlt.
Weitere Kritik üben die Organisationen an dem hohen und fehleranfälligen Bürokratieaufwand des Systems. So müssen z. B. die Förderanträge noch umständlich auf Papier eingereicht werden. Vielen graut bereits vor der für 2017 geplanten Evaluierung des Systems, die womöglich erneut eine aufwändige Ausschreibung der Module vorsieht.
Auf die Unterstützung durch die Agri-BW GmbH können sie dabei allerdings nicht bauen, denn sie wird Ende 2016 mangels Nachfrage aufgelöst. Das Ministerium hat zwar zur Vereinfachung ein Projekt zur elektronischen Antragstellung lanciert. Einer Abschlagszahlung, wie von den Organisationen gefordert, erteilt es aber mit Verweis auf EU-Vorgaben eine Absage.
Diese Meldung stammt aus der aktuellen top agrar-Südplus 6/2016
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Rund ein Jahr nach der Einführung des neuen Beratungssystems „Beratung.Zukunft.Land“ in Baden-Württemberg stecken offenbar etliche Organisationen in finanziellen Schwierigkeiten (siehe Südplus 6/2015). „Die meisten Beratungsdienste mussten Kredite aufnehmen oder ihre Mitglieder um eine Vorfinanzierung bitten“, erklärt Igor Herrmann, Vorsitzender des Beratungsdienstes für Schweinehaltung in Sigmaringen.
Grund für die angespannte Situation ist, dass die neuen Fördermittel der EU erst nach Abschluss der jeweiligen Beratungsmodule fließen. Das heißt unter Umständen erst nach einem Jahr. „Wir haben für 2015 noch Außenstände in Höhe von 48 000 €“, bestätigt Dr. Michael Buchholz vom LKV in Stuttgart. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden von den bisher abgeschlossenen 9 521 Beratungsverträgen erst für knapp 2.000 Fördermittel in Höhe von 1,8 Mio. € ausgezahlt.
Weitere Kritik üben die Organisationen an dem hohen und fehleranfälligen Bürokratieaufwand des Systems. So müssen z. B. die Förderanträge noch umständlich auf Papier eingereicht werden. Vielen graut bereits vor der für 2017 geplanten Evaluierung des Systems, die womöglich erneut eine aufwändige Ausschreibung der Module vorsieht.
Auf die Unterstützung durch die Agri-BW GmbH können sie dabei allerdings nicht bauen, denn sie wird Ende 2016 mangels Nachfrage aufgelöst. Das Ministerium hat zwar zur Vereinfachung ein Projekt zur elektronischen Antragstellung lanciert. Einer Abschlagszahlung, wie von den Organisationen gefordert, erteilt es aber mit Verweis auf EU-Vorgaben eine Absage.
Diese Meldung stammt aus der aktuellen top agrar-Südplus 6/2016