Nach dem Brand der Schlachterei Wiesenhof in Lohne, bei dem ein Schaden in dreistelliger Millionenschaden entstanden war, hatte der Mutterkonzern PHW zwei Drittel der 750 Festangestellten entlassen. Anschließend stellte das Unternehmen Leiharbeiter ein. Der Betriebsrat fühlt sich nun bei diesen Entscheidungen übergangen und geht gerichtlich gegen Wiesenhof vor.
Wie der NDR berichtet, geht es konkret um etwa 40 Leiharbeiter, die über ein Subunternehmen angestellt wurden. Eigentlich hat der Betriebsrat in solchen Fällen ein Recht auf Anhörung. Weil dies offenbar nicht geschah und es offenbar auch nicht der erste Fall dieser Art war, will der Betriebsrat ein Zeichen setzen und hat Wiesenhof vor dem Arbeitsgericht in Oldenburg verklagt. Offiziell soll es vor Gericht erst im Spätherbst weitergehen, vorher hat Wiesenhof Gelegenheit, schriftlich Stellung zu nehmen.
Der Betriebsrat behalte sich wegen Behinderung der Betriebsratstätigkeit sogar strafrechtliche Schritte vor, teilte am Montag dessen Anwalt René Henkys mit. Theoretisch wäre sogar eine Haftstrafe möglich. Wiesenhof wollte sich gegenüber dem NDR nicht im Detail zu dem Vorgang und zu weiteren Streitpunkten mit dem Betriebsrat äußern, weil es sich um ein schwebendes Verfahren handele. Man befinde sich aber "in konstruktiven Gesprächen mit dem Betriebsrat", sagte am Montag eine Unternehmenssprecherin.