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Bio-Schiene von Ammerland motiviert Wesermarsch-Bauern zur Umstellung

Die Wesermarsch verzeichnet in Niedersachsen den stärksten Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche. Landwirt Jens Reichwald aus Lemwerder begründet seinen Entschluss damit, dass er sich in den letzten fünf Jahren über die stark schwankenden Preise für konventionell erwirtschaftete Milch geärgert habe.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Wesermarsch verzeichnet in Niedersachsen den stärksten Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sind im vergangenen Jahr 13 Landwirte umgestiegen.


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Zwar ist der Anteil der Bio-Betriebe zwischen Butjadingen und Lemwerder mit 5,7 Prozent nur im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Jedoch waren es vor zwei Jahren noch 3,1 Prozent, schreibt dazu der Weser-Kurier. Somit würden in der Wesermarsch 3.215 ha von insgesamt 56.615 ha landwirtschaftlicher Fläche zertifiziert ökologisch genutzt. Und während sich in anderen Kreisen im Land die Quote nur gering veränderte oder gar stagnierte, sei die Wesermarsch mit einem Plus von 1.225 ha Öko-Flächen im Vergleich zum Vorjahr spitze.


Die Zeitung sprach aus diesem Anlass mit einem Umsteller. Landwirt Jens Reichwald aus Lemwerder begründete seinen Entschluss damit, dass er sich in den letzten fünf Jahren über die stark schwankenden Preise für konventionell erwirtschaftete Milch geärgert habe. „Es gab Jahre, in denen man gutes Geld verdient hat, und Jahre, in denen man zugesetzt hat.“ Aber auch er weiß: „Ich werde mit Bio-Milch nicht mehr Geld verdienen. Aber ich erhoffe mir ein relativ gleichmäßiges Einkommen.“ Der Landwirt bewirtschaftet 260 ha Grünland in der südlichen Wesermarsch mit rund 200 Milchkühen.


Er sei außerdem der Meinung, dass es den Kühen besser geht, wenn sie nicht so einen hohen Leistungsdruck haben. Reichwald rechnet damit, dass die Jahresmilchleistung seiner Tiere von circa 8000 Liter auf unter 7000 Liter abfallen wird. Der stabil höhere Milchpreis soll den Verlust ausgleichen.


Abnehmer der Milch vom Hof Reichwald ist die Molkerei Ammerland. Dadurch, dass die Molkerei eine Bioschiene eröffnet hat, haben auch viele andere Milchvieh-Betriebe im Einzugsbereich der Molkerei umgestellt. Allein in der Wesermarsch grasen laut Statistik inzwischen 2.640 Bio-Rinder. „Wir hätten nicht umgestellt, wenn wir nicht an die Ammerland-Molkerei liefern würden. An andere Bio-Molkereien kommt man nämlich gar nicht ran. Die haben alle genügend Lieferanten“, erzählt Reichwald.


Flächenpreis verdoppelt, aber immer noch günstig


Der Kaufpreis für einen Hektar Land in der Wesermarsch liegt derzeit im Schnitt bei rund 26.400 Euro beträgt. Laut BLE bedeutet dies, dass sich der Preis in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt hat. Landwirtschaftliche Flächen werden demnach immer wertvoller. Wobei die Wesermarsch vom Preisniveau noch im unteren Drittel rangiert, so der Weserkurier weiter.


Zum Vergleich: Mit 90.500 Euro für den Hektar Agrarfläche steht der Landkreis Vechta ganz oben bei den Kaufpreisen. In Lüchow-Dannenberg kostet der Hektar Ackerland mit knapp 18.000 Euro nur ein Fünftel des Preises.


Spitzenreiter beim Ökolandbau ist wie bereits im Jahr zuvor der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit jetzt 13,7 Prozent (2016 waren es 11,1 Prozent). Schlusslichter sind dagegen die Landkreise Cloppenburg, Vechta und das Emsland mit deutlich unter einem Prozent Ökofläche. In den Regionen intensiver Viehwirtschaft ist der Ökolandbau dagegen schwach entwickelt und bleibt auf niedrigem Niveau stehen. In den Landkreisen Cloppenburg, Vechta, Emsland stagniert die Ökofläche seit Jahren bei 0,6 bis 0,8 Prozent, schreibt der Weser-Kurier abschließend.

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