„Bauernland in Bauernhand, dieser Grundsatz des deutschen Grundstückverkehrsgesetzes wird zunehmend Makulatur und von der Agrarpolitik selbst unterlaufen“, kritisiert Demeter-Vorstandssprecher Alexander Gerber auf der Grünen Woche die Situation am landwirtschaftlichen Bodenmarkt. Da sich die Preise je Hektar nicht mehr am Ertragswert des Bodens orientieren, sondern das Preisniveau um bis zu 380 Prozent darüber liegt, könnten Bauern ihr Vorkaufsrecht nicht mehr ausüben. Das Land falle Investoren zu.
„Landgrabbing findet mitten unter uns statt“, so Gerber weiter. Durch falsche Anreize habe die Agrarpolitik zu dieser Entwicklung beigetragen; beispielsweise durch eine unverhältnismäßig hohe Förderung von Biogas. So werde für landwirtschaftliche Quereinsteiger, die in vielen Berufsschulen bereits die Mehrheit bilden, die Übernahme eines Hofes nahezu unmöglich.
Laut Gerber ist Boden das neue Sparbuch der Investoren. Und auch die Verpächter schließt er in seine Kritik ein: „Die erste und vielleicht noch zweite Verpächtergeneration achtet auf ihren Boden und wie er bewirtschaftet wird. Der dritten ist es schließlich egal, sie denkt nur noch an den Profit.“ Zudem müsse die Politik verhindern, dass die ausgezahlten Agrarprämien zu den Verpächtern durchgereicht werden. Sie müssen bei den Bewirtschaftern bleiben, die dafür ja schließlich Leistungen erbringen.
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