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Braucht Deutschland eine Agrarwende?

Die Grünen wollen der Landwirtschaft eine Agrarwende verpassen. Droht jetzt mehr Staat und weniger Markt? Darüber streiten Kathrin Funk und Matthias Daun vom Bund der Deutschen Landjugend mit Dr. Anton Hofreiter, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, in der neuen top agrar 1/2016.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Grünen wollen der Landwirtschaft eine Agrarwende verpassen. Droht jetzt mehr Staat und weniger Markt? Darüber streiten Kathrin Funk und Matthias Daun vom Bund der Deutschen Landjugend mit Dr. Anton Hofreiter, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, in der neuen top agrar 1/2016.


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Hofreiter stellte in dem Gespräch zunächst klar, dass die Bauern den Begriff "Agrarwende" falsch verstünden. Gemeint wäre lediglich eine Veränderung im bestehenden System, so wie bei der Energiewende. Ein Umdenken sei allerdings wichtig, weil es viele extrtem bedenkliche Entwicklungen gebe. "Dazu gehören der wachsende Soja-Import aus Südamerika, der zu hohe Antibiotika-Einsatz, der Rückgang der Artenvielfalt, die zunehmende Nitratbelastung des Grundwassers, die nicht auskömmlichen Preise, vor allem für Milch und Schweinefleisch, sowie der zunehmende Strukturwandel. Deshalb sehen wir Handlungsbedarf", so Hofreiter.


Das will Daun nicht so hinnehmen: "Uns geht der Begriff Agrarwende gegen den Strich. „Wenden“ heißt doch, dass man etwas komplett umdreht. Dann wären wir ja jahrelang in die verkehrte Richtung gelaufen." Das sehe die Landjugend ganz und gar nicht so. Die deutsche Landwirtschaft sei – wie alle anderen Branchen auch – in die EU und in das Welthandelssystem eingebunden. Wenn man dafür die Regeln ändern will, gehe das nur im europäischen und internationalen Rahmen. Ein nationaler Alleingang stellt seiner Meinung nach die deutschen Landwirte ins Abseits.



Hofreiter fühlt sich jedoch in dem Weg der Grünen durch Aussagen von vielen Landwirten bestärkt, mit denen er gesprochen habe: "Fast alle haben mir gesagt, dass sie so nicht mehr weitermachen wollen. Viele haben Existenzängste und fordern Instrumente und Maßnahmen, die erstens auskömmliche Preise ermöglichen und zweitens für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung der EU-Prämien sorgen. Bislang werden die kleinen und mittleren Betriebe klar benachteiligt. Warum sperrt sich der Bauernverband hier so massiv gegen eine Verbesserung?", fragt der Politiker. Er fordert in diesem Zusammenhang eine Deckelung der Direktzahlungen bei 150.000 Euro. Das würden auch die meisten Steuerzahler befürworten.


Hofreiter stellte dazu fest, dass es kein grenzenloses Wachstum geben könne, bei dem immer mehr Tiere auf kleinem Raum gehalten werden. "Wir müssen festlegen, wie die Tiere gehalten werden", so seine provokante Forderung. In diesem Zuge müssten die Behörden auch strenger bei der Genehmigung von neuen Ställen sein. Als Negativbeispiel führt er Straathof an. "Ziel muss es sein, das Tierwohl zu verbessern, ohne bis zum Sankt Nimmerleinstag zu warten und ohne die Bauern aus dem Markt zu drängen."


Natürlich muss das mehr an Tierwohl auch finanziert werden. Hofreiter schlägt hierzu vor, das Geld durch Umschichtung von den Direktzahlungen in die 2. Säule zur Verfügung zu stellen. Parallel dazu müssten alle EU-Partner den deutschen Weg mitgehen.


Eine Abkehr von der heutigen Agrarpolitik sieht der Fraktionschef auch bei der Exportausrichtung. Deutsche Exporte würden Bauernexistenzen in anderen Ländern vernichten und deren Ernährungssouveränität untergraben. Umgekehrt würden für den günstigen Import von Soja in die EU Regenwälder abgeholzt, Kleinbauern mit kriminellen Methoden vertrieben und massiv Pestizide eingesetzt. "Das Soja landet in den europäischen Futtertrögen und die damit verbundene Konzentration der Tierhaltung führt zu Nährstoffüberschüssen, die das Grundwasser gefährden."


Das komplette Streitgespräch mit den Gegenargumenten von Funk und Daun lesen Sie jetzt in der top agrar 1/2016.

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