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Brücken bauen zwischen Landwirten und Verbrauchern

Auf dem fünften LVM Landwirtschaftstag in Münster erwartete das Publikum mit der amtierenden Agrarministerin Julia Klöckner eine hochkarätige Gastrednerin. Ihr Appell an die Landwirte: Geht in die Offensive und seid präsent in den Medien.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf dem fünften LVM Landwirtschaftstag in Münster erwartete das Publikum mit der amtierenden Agrarministerin Julia Klöckner eine hochkarätige Gastrednerin. Ihr Appell an die Landwirte: Geht in die Offensive und seid präsent in den Medien.


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„Die Landwirtschaft ist eine innovative Branche, die schon längst weiter ist, als die öffentliche Debatte“, sagte Bundesagrarministerin Julia Klöckner am Dienstag in Münster. Eine wichtige Aufgabe sei es, die Verbraucher mitzunehmen.  Doch emotionale Themen wie Tierhaltung oder Klimawandel polarisieren. Zu diesen Themen gehörte auch der diesjährige Dürresommer, den laut Medien auch die moderne Landwirtschaft verursacht hätte. „Wir haben 80 Millionen Hobby-Agrarwissenschaftler in Deutschland, die den Landwirten gesagt haben, was sie tun sollen.“


Postet auf Facebook und Twitter


Doch Klöckner wolle keine Agrarwende hin zur Nicht-Wissenschaftlichkeit sondern eine Weiterentwicklung der heutigen Landwirtschaft. Sie und Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, sind sich einig: Die Landwirte müssen in die Offensive gehen. Klöckner ist überzeugt, dass sich die öffentliche Diskussion ändere, wenn die Menschen die Gesichter der Landwirte vor Augen hätten. Sie appellierte an die anwesenden Landwirte: „Geht in die Leserbriefspalten, und postet auf Facebook und Twitter. Wir müssen den Menschen erklären, warum wir Technik im Stall und auf dem Feld brauchen.“ Schließlich seien die Landwirte die Experten, wenn es um Tierhaltung und Ackerbau gehe, ergänzte Röring.


Für Kastration brauchen wir eine Gesetzesänderung


Julia Klöckner kam ebenfalls auf das aktuelle Thema Kastration zu sprechen. Bei der Ungleichbehandlung in Europa zum Thema Ferkelkastration schob Julia Klöckner den Schwarzen Peter an das deutsche Parlament weiter. „Wenn man auf gleiche Augenhöhe kommen will, muss das Tierschutzgesetz bezüglich der Definition Schmerzausschaltung bzw. Schmerzlinderung geändert werden“, sagte sie. Über Gesetzesänderungen bestimme das Parlament. Für eine Gesetzesänderung sei dort eine Mehrheit notwendig und die gebe es nicht.


„Die Zeit für Alternativen ist reifer als vor 20 Jahren“


In der abschließenden Podiumsdiskussion haben Tierhalter aus der Region über die zukünftige Landwirtschaft diskutiert. Philipp Schulze Esking, Schweinemäster aus Billerbeck, bemängelte die fehlende Klarheit der Politik: „Wir brauchen endlich eine Nutztierstrategie. Beispielsweise beim Kastenstand oder der Kastration fehlen uns eindeutige Entscheidungen.“ Johannes Röring verwies hier auf vorsichtige Minister. Die Politiker würden nicht mehr schnell entscheiden, weil die Bevölkerung nicht mehr hinter ihren Entscheidungen stehe. Er appellierte an die anwesenden Landwirte: „Wir müssen mit der Bevölkerung zusammenarbeiten. Sonst werden wir am Ende aus der Debatte gefegt.“


Thomas Haselmann, Milchviehhalter aus Glandorf, spricht sich deshalb für mehr Marketing der Landwirte selber aus. „Die großen Wirtschaftsverbände werden in der Öffentlichkeit zum Teil nur als Lobbyisten gesehen. Wir müssen auf kleiner Ebene als Blogger und Schulklassen-Führer aktiv werden.“


Schweinemäster Elmar Schulze Heil aus Münster hat 2013 einen Pig Port Stall gebaut. Nach fünf Jahren hat er zu seiner alternativen Haltung eine alternative Vermarktung gefunden. Er glaubt, die Zeit für solche Vermarktungsnischen sei reifer, als vor 20 Jahren. Er hat gute Erfahrungen mit seinem System gemacht. Der zweite Stall, den er dieses Jahr gebaut hat, bestätigt das.

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