Wegen der Geflügelpest sollen Brütereien in Niedersachsen bislang 557.000 gesunde Küken getötet haben. Das hat Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) laut einem NDR-Bericht am Freitag im Niedersächsischen Landtag mitgeteilt.
Über eine halbe Million Küken, die wegen Platzmangels und Exportverbot getötet wurden, berichtete zunächst die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Landkreise Cloppenburg und Oldenburg sollen nun prüfen, ob gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wurde. Sollte das der Fall sein, seien Ordnungswidrigkeitenverfahren oder Ermittlungen der Staatsanwaltschaft die weiteren Schritte, sagte Meyer im Landtag. Es sei fraglich, ob für die Tötungen "ein vernünftiger Grund nach dem Tierschutzgesetz vorlag oder ob nicht Bruteier vor dem Schlupf mangels Abnehmer hätten reduziert werden müssen", sagte Meyer weiter.
Bis Mitte Januar war es wegen einer EU-Richtlinie verboten, Küken, die in Sperrbezirken geschlüpft sind, zu exportieren. Auch andere Optionen schienen unrealistisch. "Es gibt schlicht keine Möglichkeit, die Tiere so kurzfristig in derart hoher Zahl in anderen Ställen in Deutschland aufzuziehen", zitiert die NOZ die Sprecherin eines betroffenen Betriebes Mitte Januar.
Laut dem NDR wurde daraufhin das Regelwerk so interpretiert, dass die Küken zwar im Sperrbezirk geschlüpft sind, sie aber außerhalb eines Sperrbezirks gezeugt wurden. Der Export war wieder möglich. Inzwischen sollen die Brütereien ihre Bruteierkapazitäten zudem reduziert oder in andere Betriebe außerhalb der Restriktionszonen verlagert haben, was den Druck nimmt.
${intro}