Vor einem Abbau der Steuerbegünstigung von Agrardiesel hat der Deutsche Bauernverband (DBV) gewarnt. „Wer die Agrardiesel-Regelung in Frage stellt, belastet die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft“, erklärte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken am Montag in Berlin.
Bereits jetzt habe Deutschland mit 25,6 Cent/l einen der höchsten Agrardieselsteuersätze in Europa. Beispielsweise zahlten die Landwirte in Dänemark 5,8 Cent, in Frankreich 7,2 Cent, in Spanien 7,9 Cent, in Großbritannien 12,9 Cent und in Italien 13,6 Cent pro Liter Agrardiesel. Notwendig sei daher eine Harmonisierung der Agrardieselsteuersätze auf dem niedrigen europäischen Niveau.
Krüsken wies darauf hin, dass neben der Landwirtschaft auch andere Branchen aus Wettbewerbsgründen einen besonderen Steuersatz für Kraftstoffe erhielten. Er nannte neben der Luftfahrt auch Seehäfen und Werften.
Keine Alternative zur Agrardieselregelung stelle für den DBV eine stärkere Förderung des Einsatzes von Biokraftstoffen und Pflanzenölen dar, betonte der Generalsekretär. Dies hätten seiner Einschätzung nach weitere Steuerausfälle von bis zu 480 Mio Euro zur Folge, da dann die bisherigen Einnahmen aus der Agrardieselbesteuerung entfallen würden. (AgE)
vgl.:
Freie Wähler fordern Beibehaltung der Agrardieselbeihilfe (11.11.2013)
Koalitionsverhandlungen: Interessen der bayerischen Bauern wahren (10.11.2013)
WLV: Maß und Mitte bei Koalitionsverhandlungen wahren! (12.11.2013)