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DLG: Agrarrohstoffe werden knapp und teuer

Durch die weltweite Finanzkrise könnten wichtige Agrarrohstoffe schon bald knapp und damit teuer werden. Analyst Jochen Hitzfeld von der UniCredit in München rechnet spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2009 mit einem neuen Preisboom bei Getreide und Ölsaaten.

Lesezeit: 3 Minuten

Durch die weltweite Finanzkrise könnten wichtige Agrarrohstoffe schon bald knapp und damit teuer werden. Analyst Jochen Hitzfeld von der UniCredit in München rechnet spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2009 mit einem neuen Preisboom bei Getreide und Ölsaaten. Vor allem in den Schwellenländern sei Landwirten der Zugang zu Krediten erschwert, wodurch die Expansion der Agrarproduktion in Russland oder der Ukraine zumindest vorerst gestoppt sei, begründete der Rohstoffexperte seine Einschätzung bei der Wintertagung der DLG. Hinzu komme eine weltweit rückläufige Nachfrage nach Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, was sich bei der nächsten Ernte negativ bei den Erträgen bemerkbar mache. Nach dem Preiseinbruch der letzten Monate seien die teuersten 30 % der Weltproduktion von Agrarrohstoffen nicht mehr profitabel, weshalb die Anbaufläche von Winterweizen auf der Nordhalbkugel teils zweistellig eingeschränkt worden sei. Frank Gagel vom niederländischen Handelshaus Schouten Ceralco rechnet 2009 mit großen Schwankungen bei den Getreidepreisen. Beim Matif-Weizen - eine Brotqualität mit wenig Protein - sieht Gagel die Preisuntergrenze bei 130 Euro/t. Mühlen, und Mischfutterwerke hätten bis zur neuen Ernte noch erheblichen Deckungsbedarf, so dass nach oben durchaus "Luft" bis 200 Euro/t sei. Er rät dazu, ein zwischenzeitliches Preishoch für Vorverkäufe zu nutzen. Dr. Rüdiger Fuhrmann von der Norddeutschen Landesbank (NordLB) sieht auf die Landwirtschaft keine Kreditklemme durch die Finanzmarktkrise zukommen. Die Agrarbranche habe hinsichtlich der Ausfallrisiken einen guten Ruf bei den Banken. Vor allem durch die jüngste Preishausse hätten Agrarbetriebe viel positive Aufmerksamkeit bei den Kreditinstituten erlangt.


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Getreidedefizit absehbar


Rohstoffexperte Hitzfeld rechnet für das kommende Wirtschaftsjahr mit einem erheblichen Getreidedefizit. Beim Weizen prognostizierte der Analyst gegenüber 2008/09 einen Rückgang des weltweiten Aufkommens von 676 Mio. t auf 627 Mio. t. Gleichzeitig sei mit einem stabilen Verbrauch zu rechnen. Denn mit dem Einbruch der Frachtraten werde sich die Nachfrage aus klassischen Defizitländern vermutlich verstärken. Selbst bei der vorsichtigen Annahme, dass der Bedarf mit 652 Mio. t unverändert bleibe, sei im Wirtschaftsjahr 2009/10 ein Abschmelzen der globalen Lagerbestände von 140 Mio. t auf 115. Mio. t wahrscheinlich. Daraus könne die Versorgung der Weltbevölkerung über das Saisonende nur noch für 62 Tage sichergestellt werden, rechnete Hitzfeld vor. "Dann sind wir mit den Preisen ganz schnell wieder in Höhen, wo wir vor 15 Monaten schon einmal waren", so der Rohstoffexperte. Kämen negative Witterungsereignisse dazu, sei eine erneute Eskalation mit Exportstopps und exzessiver Spekulation nicht ausgeschlossen. Dann könne aus einem fundamental gerechtfertigten Preisanstieg um 30 % schnell eine Preisverdopplung beim wichtigsten Nahrungsgetreide werden, so dass auch neue Unruhen wegen teurer Nahrungsmittel möglich seien. Getreidehändler Gagel rief die Landwirte auf, die Märkte auch künftig kontinuierlich mit Ware zu beschicken und bei passenden Preisen auch einmal Lieferverträge zu machen. Zudem sollten die Bauern nicht mit den Händlern um den letzten Euro pfeilschen.

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